Das BMW Concept Coupé Mille Miglia 2006.
Tradition, Kompetenz, Visionen.
Das BMW Concept Coupé Mille Miglia 2006 wird niemals ein Rennen gewinnen, und
dennoch ist der Zweisitzer ein Symbol für den Motorsport, die Rennerfolge der
Marke und den Geist, der Ingenieure und Fahrer seit Jahrzehnten zu immer neuen
Höchstleistungen bewegt. Mit ihrer einzigartigen Konzeptstudie zeigen die
Entwickler und Designer der BMW Group, wie sich traditionelle Werte, modernes
Know-how und Visionen zu einem faszinierenden Fahrzeug vereinen lassen. Im
Concept Coupé Mille Miglia 2006 konzentrieren sich Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft des Automobilbaus. Die Studie dokumentiert, was es für einen
Automobilhersteller bedeutet, sich auf historische Stärken zu besinnen, die
aktuelle technische Kompetenz zu nutzen und die Möglichkeiten von morgen schon
heute zu erschließen.
Das Concept Coupé Mille Miglia 2006 ist weder die Kopie eines erfolgreichen
Rennwagens, noch dient es als Vorbote für künftige Serienmodelle. Der Zweisitzer
ist vielmehr eine Hommage an die herausragenden Leistungen jener Ingenieure, die
BMW schon vor Jahrzehnten zu einer führenden Position im Rennsport und damit
auch im Automobilbau verhalfen. In einer Zeit, zu der die Kompetenz eines
Herstellers noch sehr viel enger an Erfolge im Rennsport geknüpft war,
entstanden Fahrzeuge, die bis heute als Meilensteine für technischen Fortschritt
dienen. Die Prinzipien, die damals zum Sieg führten, haben an Gültigkeit nichts
verloren. Sie sind noch immer der Antrieb zum Bau besonders dynamischer,
attraktiver und erfolgreicher Automobile. Das Concept Coupé zeigt diese
Parallelen auf und verdeutlicht zudem, dass die traditionellen Werte auch in der
Zukunft Bestand haben werden.
Traditionelle Werte führen zu neuen Erfolgen.
Sportlicher Ehrgeiz, Siegeswille und Kreativität sicherten beispielsweise dem
BMW 328 Coupé den Erfolg bei der Mille Miglia 1940. Seine Erbauer hatten die
damals fortschrittlichsten Techniken des Automobilbaus auf intelligente Weise
genutzt, um das härteste und prestigeträchtigste Straßenrennen der Welt zu
gewinnen. Der Zweisitzer erhielt eine in der Mailänder Karosserieschmiede Touring gefertigte Leichtbau-Karosserie auf einem Gitterrohrrahmen. Die Leistung
seines 2,0 Liter-Reihensechszylinder-Motors wurde von ursprünglich 80 auf 136 PS
gesteigert. Am Ende ging das BMW 328 Mille Miglia Touring Coupé mit Fritz
Huschke von Hanstein und Walter Bäumer als Sieger durchs Ziel – mehr als eine
Viertelstunde vor dem zweitplatzierten Wagen.
Der Charakter des BMW 328 und seine Erfolge haben die Zeit überdauert.
Schließlich wurde der Geschwindigkeitsrekord mit einem Durchschnittstempo von
166,7 km/h nie gebrochen. Und seine Grundeigenschaften – beeindruckende
Motorleistung, höchste Effizienz, Leichtbau und optimale Aerodynamik – geben
noch immer nicht nur im Motorsport ein Erfolg versprechendes Rezept ab. All das
ist Grund genug, um dem BMW 328 und seinen Schöpfern ein Denkmal zu setzen. Der
Zweisitzer stand nicht nur Pate für das Design des BMW Concept Coupés, er
lieferte auch die Inspiration für den Heritage-Gedanken, der der Studie
innewohnt. Von der langen Motorhaube und den großzügig geschwungenen vorderen
Radhäusern über das weit zurückversetzte „Greenhouse“ mit seiner geteilten
Frontscheibe bis zu den Kotflügeln, die sich über die hinteren Räder wölben und
sie vollständig bedecken, wird die stromlinienförmige Karosserie der
Rennsport-Legende im Design des Concept Coupés wieder aufgenommen.
Klassische Formen und optimierte Aerodynamik.
Dabei wird die charakteristische Grundform jedoch auf moderne Weise
interpretiert. Die schon beim Mille-Miglia-Sieger von 1940 ausgeprägte
Aerodynamik wurde weiterentwickelt. Die in der Zwischenzeit gewonnenen
Erkenntnisse über die Luftströmung und ihren Einfluss auf den Auftrieb und
Abtrieb des Fahrzeugs lieferten dazu neue Möglichkeiten. Bei der Optimierung der
Aerodynamik konzentrieren sich die Karosseriegestalter heute besonders auf den
Seiten- und den Heckbereich des Fahrzeugs. Ziel ist es, die Luftströmung
vollkommen harmonisch und verwirbelungsfrei bis zum Heck zu führen. Erst dort
wird ein definierter Strömungsabriss erzeugt. Dabei wird nicht nur der
Luftwiderstand effektiv reduziert, sondern zugleich ein hoher Abtrieb generiert,
der die Straßenlage und damit die Fahrdynamik des Coupés fördert.
Mit jeweils fünf auch optisch sehr wirkungsvollen Lufteinlässen im Bereich der
A-Säulen werden Strömungsbewegungen im Vorderwagen reguliert.
BMW Concept Coupé Mille
Miglia 2006
Diese Kiemen sind ein traditionsreiches und für Sportwagen typisches Element,
das von BMW auch bei aktuellen Modellen gepflegt wird. Beim BMW Concept Coupé
erfüllen die in einer sehr schlanken Z-Linie ausgeprägten Schlitze eine doppelte
Funktion. Sie führen zum einen die zur Motorkühlung durch die BMW Niere
einströmende Luft wieder ab. Zugleich entsteht aber auch ein Unterdruck in den
vorderen Radhäusern. Dieser Effekt reduziert die Verwirbelungen an den Radhäuser
und verstärkt gleichzeitig den Anpressdruck des Fahrzeugs auf die Straße.
Geringe Verwirbelung, klar definierter Strömungsabriss.
Die vollständige Verkleidung der Hinterräder und das sehr sanft auslaufende
Heck sind weitere Gestaltungselemente, die auf traditionellen wie neuesten
aerodynamischen Erkenntnissen basieren. In der Summe entsteht so eine umgekehrte
Keilform, die unerwünschte Verwirbelungen minimiert und den Strömungsabriss auf
eine eng umgrenzte Fläche konzentriert. Verkleidungen am Fahrzeugunterboden und
Diffusoren aus Carbon an der Front- und an der Heckschürze sorgen auch in den
nicht einsehbaren Bereichen der Karosserie für eine gezielte Luftführung.
Bei der Gestaltung der Karosserie ergänzen sich die funktionalen
Notwendigkeiten zur Positionierung von Motor, Antriebsaggregaten und
Fahrgastraum mit aerodynamischen Erfordernissen zu einem ästhetischen Ganzen.
Das BMW Concept Coupé beeindruckt auf den ersten Blick als hochdynamische
Fahrmaschine. Aus dieser zielgerichteten Optik erwächst die besondere
Attraktivität des Zweisitzers.
Dynamische Linien und asymmetrische Formen.
Ins Bild seiner kraftvollen Proportionen fügen sich auch die speziell für das
Concept Coupé entworfenen 20 Zoll großen Leichtmetallfelgen ein. Auf ihnen sind
Reifen der Dimension 245/40 R 20 montiert. Anstelle von Türen trägt die Studie
fest integrierte Seitenwände, die einerseits zur Gewichtsreduzierung und
andererseits zur Erhöhung der Torsionssteifigkeit beitragen. Um den Piloten
Zugang zum Innenraum zu gewähren, schwingt die gesamte Kanzel nach oben. Auch
die Heckpartie der Konzeptstudie ist geprägt durch Designelemente, deren
Ästhetik eng an ihre Funktion geknüpft ist. Ein aus LED-Einheiten bestehendes
Leuchtenband wird horizontal über das Heck geführt. Die Kombination aus
modernster Lichttechnik und ihrer ungewöhnlichen Gestaltung vereint zwei
funktionale Vorteile: Durch das extrem schnelle Ansprechverhalten der LEDs und
durch die erhöhte Auffälligkeit ihrer asymmetrischen Anordung kann die
Bremsleuchte schneller wahrgenommen werden als bei konventioneller Lichttechnik.
Das BMW Concept Coupé verleugnet seine Inspirationsquelle nicht, dennoch ist
seine Karosserieform keineswegs von Nostalgie bestimmt, sondern vom Streben nach
zukunftsweisenden Interpretationen für BMW typische Design-Themen. Die Studie
ist ein Beleg dafür, dass die Fahrzeuggestalter bei BMW die Kunst beherrschen,
traditionelle Impulse aufzunehmen und sie mit Hilfe modernen Know-hows in
aktuelle Entwürfe einfließen zu lassen. Nur so können Konzepte heranreifen, in
denen sich die Kraft der Historie mit der Faszination von Visionen vereint und
dabei intensive Emotionen weckt.
Traditionelles Handwerk für ein emotionales Fahrzeug.
Bei der Designentwicklung des BMW Concept Coupés wurden traditionelle
Methoden angewandt, die für die BMW Group auch heute noch essentieller
Bestandteil des Designprozesses sind. Durch die Hand erfahrener Modelleure
entstehen aus emotionalen Entwürfen emotionale Modelle.
Während die praktisch unbegrenzten Möglichkeiten des Designs am Computer
immer auch die Gefahr von Beliebigkeit in sich bergen, führt bei der
traditionellen Karosseriegestaltung nur die konsequente Ausführung einer Idee
zum erwünschten Ziel. Dies ist mit ein Grund dafür, dass auch heute noch die
Designmodelle aller Serienfahrzeuge der BMW Group in Handarbeit entstehen. In
der Serienentwicklung geschieht dies mit Clay-Modellen – einer modellierbaren
Plastilinmasse. Für das Concept Coupé haben die Designer auf eine noch
traditionellere Methode zurückgegriffen: Das Modellieren in Gips. Dieser
Werkstoff bringt feste Arbeitsrhythmen beim Auftragen, Formen und Aushärten des
Materials mit sich. Jeder einzelne Schritt erfordert ein hohes Maß an
Konzentration. Die Gestalter entwickeln bei diesem sowohl optisch als auch
haptisch erlebbaren Entstehungsprozess eine besonders enge Beziehung zu ihrem
Design-Objekt. So wird verständlich, wie – und vielleicht auch warum – die
Karosseriegestalter früherer Generationen ohne digitale Technologien wahre
Ikonen des Sportwagenbaus schaffen konnten.
Bei der Auswahl der Materialien stellten sich die Entwickler des BMW Concept
Coupés die gleiche Aufgabe, die schon die Schöpfer des BMW 328 Mille Miglia
Touring Coupé zu unkonventionellen Lösungen beflügelte. Eine extrem leichte
Karosserie sollte entstehen – aus dem besten für diesen Zweck verfügbaren
Material. Bei Touring in Mailand wurde dazu eine Aluminium-Außenhaut über einen
Gitterrohrrahmen gespannt. Heute setzen speziell für den Karosseriebau
entwickelte Kunststoffe den Maßstab für Leichtigkeit, Belastbarkeit und
Designfreiheit. Entsprechend wurde für das Concept Coupé ein derartiger
Werkstoff gewählt. Die gesamte Karosserie des Konzeptfahrzeugs besteht aus
karbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK). Die Außenhaut ist in Feinsilber
lackiert, einem Hochglanzfarbton mit extrem feinen Pigmenten. Die Lackierung
weckt somit die Erinnerung an traditionelle Farbgebungen, bei näherem Hinsehen
ist sie jedoch sehr deutlich als Ergebnis modernster
Oberflächengestaltungstechnik zu erkennen.
Neuartige „Augen“ im typischen BMW „Gesicht“.
Das BMW Concept Coupé vereint das Beste aus zwei Welten – und sogar noch
mehr. Sein Design liefert Hinweise auf gestalterische und funktionale
Möglichkeiten, die erst in ferner Zukunft für den Serienfahrzeugbau nutzbar
gemacht werden können. Faszinierend sind diese Visionen schon heute. So wird
beispielsweise an der Front des Concept Coupés auf völlig neuartige Weise für
ein markantes Aussehen, vor allem aber für besseres Sehen gesorgt. Auf den
ersten Blick erscheint das „Gesicht“ der Studie vertraut, ihre „Augen“ erinnern
an die Rundscheinwerfer des BMW 328. Allerdings sind sie nicht in die Karosserie
integriert sondern als flache Elemente aufgesetzt worden. Moderne LED-Technik
ermöglicht es, leistungsstarke Lichtquellen in vergleichsweise kleinen
Aggregaten unterzubringen. Dieser Fortschritt gibt den Designern neue
Möglichkeiten. Die Formen und die Linienführung von Motorhaube und Radhäusern
können beim BMW Concept Coupé bis in die Frontschürze fortgeführt werden, ohne
dass sie von Scheinwerfereinheiten unterbrochen werden. Die optisch dominierende
Rolle an der Frontpartie nimmt die BMW Niere ein. Sie prägt stärker denn je das
typische BMW „Gesicht“, in dem die Scheinwerfer trotz ihrer neuartigen
Ausführung nach wie vor die Rolle der „Augen“ übernehmen.
Zeitloses Design, moderne Technik.
Moderne Einflüsse prägen das Erscheinungsbild des BMW Concept Coupés auch an
anderer Stelle, denn unter der zeitlosen Hülle der Studie kommt aktuelle
Serientechnik zum Einsatz: die Antriebskomponenten des BMW Z4 M Coupé, der
leistungsstärksten Variante des puristisch-sportlichen Zweisitzers. Motor und
Fahrwerk des kompromisslosen Sportwagens finden im BMW Concept Coupé eine ganz
neue Bestimmung. Sie bilden die ideale Basis für herausragende Dynamik, wie sie
das Concept Coupé auszeichnen müsste, wenn es für die Fahrpraxis auf der Straße
– oder der Rennstrecke – konzipiert wäre. Und obwohl diese Überlegung reine
Theorie bleibt, ergibt die Beziehung zwischen traditionellem Erbe und moderner
Technik in dieser Form den größtmöglichen Sinn. Das BMW Z4 M Coupé steht am
vorläufigen Ende einer langen Familiengeschichte der Sportwagen von BMW.
Kraftvolle Motoren, hohe Effizienz, intelligenter Leichtbau, eine aerodynamische
Formgebung und begeisterndes Design verleihen ihm seinen individuellen
Charakter.
Das BMW Concept Coupé überragt das BMW Z4 M Coupé in der Länge um 23
Zentimeter. Zudem ist es 14 Zentimeter breiter, dafür aber 4 Zentimeter flacher
als das für den Straßenverkehr zugelassene Pendant. Besonders markant fällt der
extrem kurze vordere Karosserieüberhang aus. Dagegen läuft die Heckpartie aus
aerodynamischen Gründen auffallend sanft und weit gestreckt aus.
Das BMW Concept Coupé sucht die Nähe zum BMW 328 und zum BMW Z4 M Coupé. Und
es zeigt dabei die Gemeinsamkeiten zwischen dem klassischen Vorbild und seinem
modernen Erben auf. Der BMW 328 war zunächst als offener Zweisitzer konzipiert
worden. Erst als das Reglement des 24-Stunden-Rennens von Le Mans auch
geschlossene Fahrzeuge zuließ, erging der Auftrag, für den BMW 328 eine
entsprechende, möglichst leichte und aerodynamische Karosserie zu entwerfen. Der
neuzeitliche Entwicklungsprozess für das BMW Z4 Coupé war ähnlicher Natur. Der
BMW Z4 Roadster war bereits etabliert und erfolgreich, als die Karosserie für
das geschlossene Schwestermodell völlig neu entwickelt wurde.
Reihensechszylinder-Motor: Noch immer Maßstab für Dynamik.
Darüber hinaus fordert das BMW Concept Coupé zu einer intensiven
Beschäftigung mit der Geschichte des Motorenbaus heraus. Ein
Reihensechszylinder-Triebwerk dient der Studie als Kraftquelle. So war es schon
beim BMW 328, so ist es auch beim BMW Z4 M Coupé. Sechs in Reihe angeordnete
Zylinder waren und sind das ideale Muster für einen erfolgreichen Antrieb. Im
Concept Coupé spiegeln sich nun mehr als 70 Jahre Entwicklungsgeschichte des
Reihensechszylinder-Motors wider – ein historischer Abschnitt, dessen
Anfangskapitel ebenso faszinierend erscheint wie der sicherlich nur vorläufige
Endpunkt.
Dass sie den 1971 Kubikzentimeter großen Motor des BMW 328 von anfänglich 80
auf bis zu 136 PS erstarken ließen, darf auch heute noch als Beleg für die
exzellenten Fähigkeiten der BMW Ingenieure von damals gelten. Sowohl die
Literleistung als auch das Leistungsgewicht des BMW 328 Mille Miglia Touring
Coupé markierten Bestwerte und lieferten einen eindrucksvollen Nachweis der
Motorenkompetenz von BMW. Heute werden noch weitaus höhere Anforderungen an den
Wirkungsgrad und die Effizienz der Motoren gestellt. Doch nach wie vor setzt BMW
die Orientierungspunkte dafür, was technisch machbar ist. Der außerordentlich
leistungsstarke Reihensechszylinder-Motor des BMW Z4 M Coupé, schöpft seine
Kraft nunmehr aus einem Hubraum von 3.246 Kubikzentimetern, seine Leistung
beträgt 252 kW/343 PS. Der Kraftstoffverbrauch ist indes im Vergleich zum
Urahnen mit 2,0 Litern Hubraum sogar gesunken. So sehr sich die Anforderungen
und technischen Möglichkeiten auch gewandelt haben, sind doch die
Reihensechszylinder von BMW und von BMW M stets Maßstab ihrer Zeit geblieben.
Im BMW Concept Coupé kommt das neuzeitliche Aggregat auch akustisch höchst
eindrucksvoll zur Geltung. Modifizierungen an der Ansaug- und der Abgasanlage
bescheren dem Konzeptfahrzeug einen kompromisslos auf Rennsport-Tonalität
gestimmten Motorsound. Bereits im Leerlauf signalisiert dumpfes Grollen jene
Form von erwartungsvoller Ungeduld, die das BMW Concept Coupé auch optisch auf
der Startposition einer Rennstrecke ausstrahlen würde. Bei 4.900 U/min., jener
Motordrehzahl, mit der das maximale Drehmoment von 365 Newtonmetern erreicht
wird, hat sich die kraftvoll-raue Klangfarbe des Sechszylinders bereits zu einem
fanfarenartigen Sounderlebnis gesteigert.
Das Interieur: Visionen für stilvollen Rennsport.
Auch die Umgebung des Fahrers und seines Co-Piloten unterscheidet sich
grundlegend von allem, was Sportwagen-Liebhaber bislang gewohnt waren. Gänzlich
befreit von den Konventionen, die bei seriennahen Konzeptstudien auftreten,
verhalfen die Designer dem BMW Concept Coupé zu einem unvergleichlichen
Interieur. Bisher gültige Grenzen der Funktionalität, der Materialauswahl und
der sowohl optischen als auch haptischen Anmutung wurden bewusst durchbrochen,
gewohnte Gestaltungs- und Fertigungstechniken um gänzlich neue Methoden ergänzt.
So entstand ein Interieur, in dem die Struktur von Flächen und Formen vollkommen
neue Wirkung erzielt. Dabei übernehmen Fugen und Konturen eine eigene
Funktionalität, in Handarbeit gefaltetes Metall bringt die Eigenschaften des
Materials wirkungsvoll zur Geltung. Sämtliche Flächen kommen ungebrochen und
unverziert zur Geltung. Weder Dekorleisten noch Ringe oder Rahmungen
beeinträchtigen ihre puristische Anmutung. Auch Beschriftungen, Logos und
Symbole werden nicht etwa zusätzlich aufgebracht, sondern per Lasertechnik ins
jeweilige Metall-Bauteil geprägt.
Mit extrem flach gewalztem Edelstahl, naturbelassenem Rindsleder und
Lycra-Gewebe kommen exakt drei Werkstoffe im Interieur des BMW Concept Coupé zum
Einsatz. Auf minimale Auswahl reduziert wurden auch die Verarbeitungsmethoden.
Sämtliche Komponenten wurden entweder miteinander vernäht oder mittels einer
Spezialtechnik aneinander geklammert. Die daraus resultierende Anmutung von
Oberflächen und Bedienelementen vermittelt den Insassen den Eindruck eines
ebenso futuristischen wie exklusiven Ambientes.
Falttechnik schafft Formen, Fugen übernehmen Funktionen.
Bei der Gestaltung der Interieur-Elemente haben die Designer den Einsatz
traditioneller Werkstoffe und die Anwendung innovativer Verarbeitungstechnik
miteinander kombiniert. Dabei gelangten sie zu einem im Automobilbau
einzigartigen und mit verblüffenden Effekten behafteten Ergebnis. Besonders
augenfällig: die im Cockpit und im Bereich der Mittelkonsole realisierte
Verarbeitung von V2a-Edelstahlblechen. Mehr noch als das puristisch schlichte
Material selbst setzt die Art der Formgebung einen faszinierenden Akzent. Die
auf eine Stärke von nur einem Millimeter gewalzten Bleche werden mehrfach
gefaltet, um die endgültige Oberflächenstruktur des jeweiligen Bauteils
anzunehmen. An den dazu vorgesehenen Kanten
erhalten die Bleche zuvor eine präzise eingeschnittene Falzung. Sie wird mit
einer speziell zu diesem Zweck entwickelten Lasertechnik vorgenommen. Dies
ermöglicht eine äußerst exakte Umformung, die obendrein zur besonderen
Stabilität des fertigen Bauteils führt. Überall dort, wo zwei Metall-Bauteile
aufeinander treffen, werden sie mit lasergeschnittenen Verzahnungen absolut
bündig miteinander verklammert. Fugen entstehen nur dort, wo sie zugleich eine
Funktion übernehmen können und vor allem auch sollen. So dient beispielsweise
der Übergang zwischen Armaturenträger und Mittelkonsole als zusätzliche
Ablagefläche. Auf diese Weise wandelt sich die Fuge vom unerwünschten
Nebeneffekt bei der Verbindung zweier Bauteile zu einem gezielt eingesetzten
Gestaltungselement. Auch damit schafft das Interieur des BMW Concept Coupés eine
für den Automobilbau völlig neue Perspektive.
Bei der Metallverarbeitung ließen sich die Innenraum-Designer von
traditioneller Papierfalttechnik inspirieren. Auch dort werden ganz ohne
künstliche Verbindungen Formen und Strukturen geschaffen, die trotz aller
Leichtigkeit mit einer beeindruckenden Stabilität aufwarten. Die aus Japan
stammende Origami-Kunst inspiriert den Automobilbau indes nicht zum ersten Mal.
Auch die Falttechnik zur Unterbringung von Airbags auf kleinstem Raum ist
wesentlich von dieser Methodik beeinflusst. Für die Gestaltung ganzer
Interieur-Landschaften stellt diese Lösung hingegen einen geradezu
revolutionären Ansatz dar.
Neue Ästhetik aus Tradition und Innovation.
Die Verknüpfung von Tradition und Innovation führt auch bei der Verarbeitung
von Leder im Interieur des BMW Concept Coupés zu einer neuen Ästhetik. Mehrere
Schichten der lediglich gegerbten, ansonsten aber naturbelassenen Rindshäute
werden miteinander verpresst. Auf diese Weise entstehen dreidimensionale
Lederformteile, die unter anderem im Bereich der Sitze und der Mittelkonsole ein
neuartiges haptisches Erlebnis vermitteln. Das ungefärbte Leder unterliegt
darüber hinaus einem natürlichen Reifeprozess, der im Laufe von Jahren zu
attraktiven Patina-Effekten führt.
Mit besonders dezent ausgeführten Nähten werden Leder- und Lycra-Elemente
unter- und miteinander verknüpft. Auch Metall und Leder werden dort, wo sie
aufeinandertreffen, miteinander vernäht. Die drei Materialien, die den Innenraum
des Konzeptfahrzeugs beherrschen, sind von höchst unterschiedlichem Charakter:
ein für unendliche Solidität geschaffenes Metall, ein unbehandelter und daher
lebendiger Naturstoff und eine moderne, strapazierfähige Kunstfaser. Trotz aller
Kontraste bilden sie eine überaus attraktive Kombination, deren ästhetische
Wirkung aus unverfälschter Funktionalität erwächst.
Damit setzt sich im Innenraum fort, was das BMW Concept Coupé bereits mit
seinem Karosseriedesign ausdrückt. Klassische Werte gewinnen einen
faszinierenden Reiz, wenn sie in neuartiger Weise interpretiert werden.
Zukunftsweisende Konzepte entstehen nicht allein aus aktuellem Know-how, sondern
erfordern auch ein Bewusstsein für historische Wurzeln.
Das BMW Concept Coupé Mille Miglia 2006 zeigt, welche Möglichkeiten daraus
erwachsen. Dieses einzigartige Fahrzeug konnte nur von Automobilentwicklern
geschaffen werden, die Traditionen aus Überzeugung pflegen, ihre Kompetenz
zielgerichtet nutzen und in allen Bereichen für Visionen offen sind.
Quelle: BMW Presse-Information vom 11.05.06
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