Gas-Antrieb: Zeitweise Motorstörung, Zylinderaussetzer 1999er 740i mit Prins

[Phoenixx]

Hallo (Bitte mal bis zum letzten Beitrag durchklicken - da gibt es die Auflösung!!!!)

Bin ganz neu hier im Forum. Nach beinahe 20 Jahren hauptsächlich E 23 (div. 745i) und zwischendurch M 635 und zwei E 28, habe ich mir nun vor ein paar Wochen meinen zweiten E 38 gekauft. Wollte etwas sparen, daher fertig mit Gasanlage. Das Auto ist ein 740i Baujahr 05/99 mit 205.000 km und Prins Gasanlage. Diese wurde vor gut 3 Jahren bei km 135.000 eingebaut. Filter habe ich jetzt wechseln lassen. Das Auto ist sehr gepflegt und läuft (meistens) super. Nach ein paar Tagen hatte ich dann das erste Mal "mein Problem". Der Motor lief vom Kaltstart an unrund und hatte extremen Leistungsverlust. Wenn man dann anfuhr ging das Störungssymbol im Kombi an. Wurde auch während der Fahrt nicht besser, auch nicht wenn er auf Gas umgeschaltet hat. Habe mich mit Mühe und Not nach Hause geschleppt. Am nächsten Morgen lief der Wagen wieder einwandfrei. Dieses "Spiel" wiederholt sich nun regelmäßig: Drei, vier oder fünf Tage gut, dann 1 oder auch mal zwei Tage "Panne". Eigentlich ist der Fehler immer nur bei einem Kaltstart aufgetreten. Und bis auf eine Ausnahme ging er während der Fahrt nie weg. Dieses eine Mal war es wohl mit dem automatischen Umschalten auf Gas behoben. Neustarts haben nie etwas gebracht, es ei denn es lagen viele Stunden dazwischen (über Nacht). In der Markenwerkstatt ergab die Fehler-Diagnose angeblich Aussetzer auf mehreren Zylindern (wohl beide Zylinderbänke betroffen) und Hinweis auf defekten Luftmassenmesser. Diesen habe ich jetzt auch getauscht (Neuteil Hersteller Loewe). Nach dem Einbau großer Schreck: Motor sägte extrem und Auto verhielt sich bei eingelegter Fahrstufe entsprechend. Nach kurzer Warmlaufphase dann kein Standgas, Motor ging aus. Doch innerhalb von 2, 3 Tagen haben sich die Beiden wohl zusammengerauft. Motor läuft jetzt wieder (meistens) Spitze, doch der eigentliche Fehler tritt nach wie vor alle paar Tage auf. Ich habe natürlich keine Ahnung, ob es etwas mit der Gasanlage zu tun haben kann. Tritt ja immerhin bei beiden Betriebsarten auf. Hat jemand einen Tip? Ein VDO Mitarbeiter sagte mir, daß es anfangs Probleme mit deren E-Gas/Drosselklappe gab. Aber kann sich eine defekte Drosselklappe so auswirken?

MfG Phoenixx

[memyselfundich]

wenn der wagen eh neu ist, würde ich persönlich das rundum sorglos paket wählen, nur um sicher zu stellen das alles o.k. ist:

alles teile von BMW (cuntz liefert mit forums rabatt!), die Erfahrung hat gezeigt das viele sich direkt DOA (dead on arrival) Material aussem Zubehör einbauen, und wie blöd suchen..

LMM
Zündkerzen (NGK - bosch hat probleme mit abreißenden teilchen)
Regel Lambda´s

Drosselklappe würde ich - erstmal - sauber machen, und dabei mal in den Ansaugtrakt leuchten, wenn da viel öl zu sehen ist, die Kurbelwellenentlüftung hinten austauschen.

Auf falschluft testen.

Wenn das alles gemacht ist, würde ich einen Reset vom Auto machen, und erstmal nur auf Benzin 200 kilometer fahren. Dann gucken wie er sich auf gas verhält.

Hintergrund: Wenn bei den teilen was kaputt ist, versucht die DME zu adaptieren.. und lernt ggf. falsche werte etc. Die sollten erstmal im benzin betrieb beseitigt sein, bevor man bei der gas anlage das suchen anfängt. Weil grad die modernen gas sachen ihre signale von der DME bekommen, und wenns da hakt, gibts natürlich probleme im Gas betrieb.

also erstmal benzin betrieb hinbekommen, dann fehlersuche bei Gasanlage.

[Phoenixx]

Hallo

Besten Dank für die rasche Antwort. Kann ich mir eigentlich die Katalysatoren zerstören wenn ich mich mit der Störung noch ein paar Kilometer "nach Hause schleppe"?

Phoenixx

[memyselfundich]

naja toll ist es nie mit einem motor zu fahren der spinnt, aber im normalfall machen ein paar kilometer da nichts aus. Schliess weißt ja nicht wie weit der vorbesitzer so schon rum gefahren ist. ich persönlich würde den heimbringen und dann nicht mehr bewegen bis ich zumindest den groß teil erledigt hätte

Gasbetrieb würde ich allerdings vermeiden, weil ein mager laufender gasbetrieb noch schlechter ist als ein magerlaufender benzinbetrieb! ebenso vollgas orgien etc, aber glaub das erklärt sich von selbst!

Viel Erfolg!

[Phoenixx]

Hallo

Hab mir jetzt noch mal das Steuergeräteprotokoll herausgesucht:


DME Motorelektronik: Fehlerorte lesen

33 DME: Aussetzerkennung Zyl.5

1D DME: Additive Gemischadaption Bank 2 Regelgrenze erreicht

1C DME: Additive Gemischadaption Bank 1 Regelgrenze erreicht

38 DME: Aussetzerkennung Zyl. 7

3E DME: Aussetzer auf mehreren Zylindern

8C DME: Ansteuerung Kennfeld-Kühlung


außerdem - Diagnose Fehler:

62 Aussetzer auf mehreren Zylindern
Im Fehlerspeicher als 2. Fehler erfasst.
OBDII-Code P0300
E-OBD-Code P0300
Fehlerart beim 1. Auftreten
Aussetzer mit Zylinderabschaltung
Der Fehler ist momentan nicht vorhanden
13 -mal erkannt

28 Additive-Gemischadaption Bank 1:
Regelgrenze erreicht
Im Fehlerspeicher als 4. Fehler erfasst
OBDII-Code P1174
E-OBD-Code P0170
Fehlerart beim 1. Auftreten
Abmagerungsgrenze erreicht (Gemisch zu fett)
Der Fehler ist momentan vorhanden
2 -mal erkannt
Laufleistung 204570 km beim 1. Auftreten
Motordrehzahl 800 1/min
Motorlast 14.25 %
Tankfüllstand ca. 2 l
Integrator Lamdasonde vor Katalysator
Bank 1 0.889


29 Additive Gemischadaption Bank 2:
Regelgrenze erreicht
Im Fehlerspeicher als 5. Fehler erfasst
OBDII-Code P1175
E-OBD-Code P0172
Fehlerart beim 1. Auftreten
Abmagerungsgrenze erreicht (Gemisch zu fett)
Der Fehler ist momentan vorhanden.
2 -mal erkannt
Laufleistung 204570 beim 1. Auftreten
Motordrehzahl 800 1/min
Motorlast 14.25 %
Tankfüllstand ca. 2 l
Integrator Lamdasonde vor Katalysator
Bank 2 0.920


Danach wurde wie gesagt ein neuer Luftmassenmesser (Hersteller Loewe) eingebaut. Die Zylinderaussetzer (alle paar Tage) treten aber nach wie vor auf. Ich fahre dann langsam bis nach Hause und stelle ihn ab, am nächsten Morgen ist meistens alles wieder in Ordnung, bis zum nächstenmal, ein paar Tage später. Überwiegend läuft er scheinbar einwandfrei, meines Erachtens sogar super. Ist so natürlich kein Zustand.

Wer kann mit dem Fachchinesisch oben etwas anfangen?

MfG Phoenixx

[Bastl]

Der Loewe-LMM ist schon vom Werk aus Schrott - ich kenne keinen Bericht, wo die Teile sauber liefen. Das wird erstmal Dein Nachfolgeproblem lösen - also originalen LMM verbauen und dann weiterschauen!

[Mike 56]

Hi Phoenixx,

da scheinen sich wohl mehrere Fehler die Hand zu schütteln.

Zitat von Phoenixx

1D DME: Additive Gemischadaption Bank 2 Regelgrenze erreicht

1C DME: Additive Gemischadaption Bank 1 Regelgrenze erreicht

Bei mir war die Ursache für diesen Fehler ein defekter Schlauch der Kurbelgehäuseentlüftung - also Falschluft. Zuerst wurden bei mir aber auch LMM und Lamdasonden getauscht - ergebnislos. Also erst mal schauen, ob da nicht irgendwo Falschluft im Spiel ist.

Zitat von Phoenixx

33 DME: Aussetzerkennung Zyl.5

38 DME: Aussetzerkennung Zyl. 7

3E DME: Aussetzer auf mehreren Zylindern

Zündkerzen, Zündspulen, Kabelverbindungen prüfen. Könnten falsche oder alte Zündkerzen sein. Ebenso kommen defekte Zündspulen und oxidierte Stecker sowie schlechte Masseverbindungen in Frage.

Zitat von Phoenixx

8C DME: Ansteuerung Kennfeld-Kühlung

Ich erinnere mich dunkel im Forum etwas über oxidierte Steckverbindungen gelesen zu haben. Such doch im Forum mal nach "Ansteuerung Kennfeld-Kühlung". Da ist bestimmt etwas zu finden.

Viel Glück bei der Fehlerbeseitigung

Mike

[Phoenixx]

Hallo

Also seit dem Austausch der defekten Simulatoren läuft meiner nun eigentlich völlig problemlos.

Eine Ausnahme: Vor ca. 8 Wochen war ich mit Anhänger (ca. 1400 kg) auf der Autobahn unterwegs. Beim Überholen eines Lkw an einer Steigung wollte der Tempomat dann ordentlich Gas nachgeben, und die Leistung brach mir aus heiterem Himmel völlig weg. Hätte übel ausgehen können, wenn der nachfolgende Lkw-Fahrer nicht aufgepasst und mir eine Lücke auf den Standstreifen aufgemacht hätte. Dort sägte er dann, reagierte immer noch nicht auf Gasgeben, ging aber auch nicht aus, sondern schleppte das beachtliche Gewicht (wortwörtlich) im Schneckentempo voran. Nach Neustart schien alles wieder normal, doch ließ sich die Störung unter ähnlichen Bedingungen noch zweimal provozieren. Umschalten auf Benzin oder Gas änderte nichts. Sogar ohne Hänger brach mir die Leistung bei voller Beschleunigung auf der Landstraße bei ca. 4000 Umdrehungen noch einmal weg. Seitdem läuft er aber wieder als sei nie etwas gewesen. Wegen anstehender Langstreckenfahrten muß ich der Sache nun aber doch auf den Grund gehen. Hat jemand eine Idee?

Bei Kaltstart nach längerer Standzeit (also mind. über Nacht) habe ich manchmal direkt nach dem Anspringen ein kurzes Rasseln oder Klappern, höchstens eine Sekunde. Möglicherweise Steuerkette oder Kettenspanner?

Dann noch eine Frage zum Thema Zündkerzen bei Gasbetrieb: Ich habe vor rund 50.000 km NGK Laser Platinum BKR6EQUP 3199 eingebaut die ich nun erneuern möchte. Ich frage mich nun aber, ob ich stattdessen spezielle Kerzen für Gasbetrieb einbauen soll. Aber haben diese eventuell Nachteile, falls es doch einmal "juckt", bei Dauervollgas im Benzinbetrieb?

MfG Phoenixx

[Fimonchen]

Da käme mir jetzt spontan ein verdreckter Filter oder der Verdampfer in den Sinn wenn die Leistung unter Vollast wegbricht.....

Klappern bei Kaltstart ist der Spanner, öfter einhergehend mit einer gelängten Kette

[peterpaul]

ne ne - die Zündkerzen sind die optimalen für Gas-Betrieb - sind die 4poligen

Die halten im N62-Motor locker mal 100.000 km - ohne Einbußen ....