Hallo Forum,
aus alter Gewohnheit fahre ich meist mit einem Kanister im Auto durch die Gegend. Da aber das Tankstellennetz in D doch recht dicht ist, werden diese selten benutzt. Jetzt wollte ich vom ADAC wissen, wie lange man bedenkenlos diesen Kraftstoff im Kanister behalten kann ohne ihn tauschen zu müssen.
Da mir beim Lesen der Antwort einfiel, dass der Tank beim e38 ein heikles Thema ist, interessiert das vielleicht hier den einen oder anderen und ich stelle die Antwort mal ein. Sie ist auch für diejenigen interessant, die ihren Bimmer längere Zeit unbenutzt abstellen (z.B. Einwinterung). Über den letzten Satz darf man sicher geteilter Meinung sein.
Viel Spaß beim Lesen,
Florian
"Lagerbeständigkeit von Kraftstoffen
Wie lange ist in Kanistern (oder ähnlichen Behältern) gelagerter Kraftstoff verwendbar?
Otto- und Dieselkraftstoffe verändern mit der Zeit ihre Beschaffenheit bei Einwirkung von Luft (Sauerstoff), Feuchtigkeit und Temperatur. Im Reservekanister unterliegen die Kraftstoffe folgenden Veränderungen:
Ottokraftstoff:
Hier können leichtflüchtige Bestandteile verdampfen und Kaltstart sowie Fahrverhalten in der Warmlaufphase der Motoren verschlechtern. Teilweise haben diese leichtflüchtigen Bestandteile auch eine relativ hohe Klopffestigkeit (ausgedrückt in Oktanzahlen), die sich dann auch verschlechtert. Bedingt durch Undichtheiten/Wärmeeinwirkung unterliegen die Ottokraftstoffe auch einer natürlichen Alterung bzw. Oxidation durch Kontakt mit Luftsauerstoff, dies kann u.U. zur Rückstandsbildung führen. Weiter ist zu beachten, dass für die Sommer bzw. Winterperiode auch die Ottokraftstoffqualitäten angepasst werden, d.h. die Siedekurven der Kraftstoffe werden so ausgelegt, dass sowohl im Winter als auch im Sommer ein optimales Kalt- bzw. Heißfahrverhalten sichergestellt wird.
Ottokraftstoff „E10“:
Die Lagerstabilität von E10-Kraftstoffen unterscheidet sich grundsätzlich nicht von der von E5-Kraftstoffen. Ethanol ist sehr alterungsstabil, sogar besser als fossiler Ottokraftstoff. Die Problematik ist, dass sich unter gewissen Umständen Ethanol und fossiler Kraftstoff entmischen können. Wird zum Beispiel ein Fahrzeug mit nur halb vollem Tank über einen längeren Zeitpunkt nicht bewegt (Einmotten im Winter), wird bei steigender Temperatur des Tanks die warme Luft über die Tankbelüftung herausgedrückt und bei sinkenden Temperaturen feuchte Luft wieder angesaugt. Da Ethanol hygroskopisch ist, bindet es das Wasser. Erreicht der Wassergehalt des Ethanols im Kraftstoff einen bestimmten (temperaturabhängigen) Wert, fällt Ethanol zusammen mit dem Wasser aus dem Kraftstoff aus und bildet am Boden eine Wasser-Alkohol-Phase, die sehr korrosiv ist. E10 ist in diesem Zusammenhang aber sogar unkritischer als E5, da E10 mehr Ethanol enthält und somit auch mehr Wasser aufnehmen kann, bevor es mit diesem zusammen ausfällt. Vermeiden lässt sich dies durch eine konstante Umgebungstemperatur (ist in der Praxis jedoch kaum realisierbar) bzw. in dem man verhindert, dass über die Tankatmung (Belüftung) große Luftmengen bewegt werden. Daher sollte man den Tank bei einer längeren Nichtnutzung des Fahrzeuges stets voll füllen.
Dieselkraftstoffe
neigen auf Grund der höheren Siedelage weniger zum Verdampfen, allerdings besteht auch hier das Problem der Alterung. Das kann zur Bildung von Sedimenten führen, die wiederum zur störenden Rückstandsbildung im Kraftstoffsystem (z.B. verstopfte Filter) beitragen. Darüber hinaus ist die Kältefestigkeit, die für die jeweilige Jahreszeit spezifisch eingestellt wird, zu berücksichtigen.
Vor dem Hintergrund der o.g. Zusammenhänge gibt die Aral AG folgende Empfehlung ab:
Den Inhalt des Kraftstoff-Reservekanisters mindestens einmal im Jahr austauschen. Winter-Ottokraftstoff nicht im Sommer verwenden (und umgekehrt). Sommer-Dieselkraftstoff nicht im Winter verwenden (umgekehrt aber problemlos). Den wasserfreien Kanister bis etwa 95% auffüllen (wenig Luftanteil, aber noch Platz zum Ausdehnen bei Temperaturerhöhung lassen). Markenkraftstoffe verwenden, um das Risiko möglicher Qualitätsverschlechterung auch im Reservekanister auszuschließen. Quelle: Aral AG & Co. KG /
Aral Alles super ? Tanken, Einkaufen, Waschen.
Freundliche Grüße
ADAC Südbayern
Abt. Fahrzeugtechnik
Ridlerstrasse 35
80339 München"