Die neue BMW HP2 Sport. 6. Engagement im Straßenrennsport.
Rennsport-Tradition seit 84 Jahren. Rennsport und Rennerfolge sind untrennbar
mit den Boxer-Motorrädern
von BMW verknüpft. Sie begleiten die Marke mit dem weiß-blauen Emblem vom ersten
Tag an, haben sie weltberühmt gemacht und wesentlich zum hervorragenden Ruf der
BMW Serien-Motorräder beigetragen.
BMW Rennboxer, Rico Penzkofer, Richard Cooper
Bereits das erste BMW Motorrad, die R 32, absolvierte im Jahr ihrer Vorstellung
1923 die „Fahrt durch Bayerns Berge“, eine der für die damalige Zeit typischen
Zuverlässigkeitsveranstaltungen auf öffentlicher Straße. Das Fahrzeug,
von seinem Entwicklungsingenieur Max Friz selbst gefahren, stellte damit auf
Anhieb die überlegene Zuverlässigkeit seiner Konstruktion unter Beweis.
1929–1939: Weltrekorde und erster Sieg auf der Isle of Man.
Es folgten unzählige weitere sportliche Erfolge. Unvergessen das Rennen von
Georg („Schorsch“) Meier, der 1939 mit der Kompressor BMW die bis dato
dominierenden Nortons auf der Isle of Man besiegte. Oder die
Geschwindigkeits-weltrekorde von Ernst Henne 1929 (216,75 km/h) und 1937 (279,5
km/h),
wobei der letztere fast 14 Jahre Bestand haben sollte.
1956: Vizeweltmeisterschaft.
Später errangen Solo-Rennmaschinen und Seitenwagen-Renngespanne mit den
„RS-Motoren“ – Zweizylinder-Boxer in Rennausführung mit obenliegenden, über
Königswellen angetriebenen Nockenwellen – unzählige nationale und internationale
Siege. Die Vizeweltmeisterschaft von Walter Zeller im Jahre 1956 markiert den
letzten Erfolg des offiziellen BMW Motorrad Werksengagements im
Solo-Straßenrennsport. Die Königswellen-RS 500 wurde danach noch einige Jahre
von privaten Teams eingesetzt. Als unschlagbar galt BMW jedoch noch viele Jahre
in der Gespann-Weltmeisterschaft. Bis 1974 wurde BMW insgesamt 20 Mal
Marken-Weltmeister.
1976: Doppelerfolge in Daytona und bei der Tourist Trophy.
1976 sorgte der damalige Importeur für BMW Motorräder in den USA,
die Firma Butler & Smith, für eine echte Sensation in Daytona: Unter der
Leistung von Dr. Peter Adams hatte Butler & Smith Motorräder für das
Produktionsmaschinen-Rennen der AMA (American Motorcyclist Association)
vorbereitet und brachte drei Rennmaschinen auf Basis der BMW R 90 S in Daytona
an den Start. Das Rennen gewann Steve McLaughlin in einem atemberaubenden
Fotofinish vor seinem Teamkameraden Reg Pridmore. Doppelsieg für BMW beim damals
ersten Superbike-Rennen der Welt.
BMW Rennboxer, Rico Penzkofer
Ebenfalls im Jahre 1976 begeisterten Helmut Dähne und Hans-Otto Butenuth mit
ihren Leistungen bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man. Mit ihren beiden
BMW 900 legten die Privatfahrer mit BMW Unterstützung den anspruchsvollen Straßenkurs im Rahmen der „Production TT“ nicht nur mit der höchsten
Geschwindigkeit, sondern auch in der kürzesten Zeit zurück.
1999–2004: BMW Motorrad BoxerCup.
1999 wurde der BMW Motorrad BoxerCup aus der Taufe gehoben. Zwei Jahre wurden
die Rennen in Belgien und Frankreich als rein nationale Veranstaltun-gen
durchgeführt. Nach der großen Begeisterung, die die Rennen hervorriefen, wurde
diese Rennserie zu einem Markenpokal mit internationalem Status
und Beteiligung anderer europäischer Länder weiterentwickelt.
BMW Motorrad übernahm 2001 mit Unterstützung der BMW Group die zentrale Leitung
und Organisation aller Rennen. Eingebettet in das Programm von
Weltmeisterschaftsläufen des MotoGP beziehungsweise internationalen Endurance-
und Superbike-Meisterschaften fanden die Rennen europaweit hohe Beachtung. 2003 gelang der Sprung „über den großen Teich“.
Der BMW Motorrad BoxerCup wurde erstmals in Amerika ausgetragen.
Boxer-Sound und packende Positionskämpfe internationaler Spitzenfahrer schlugen
auch 2004 die Zuschauer in ihren Bann.
2005: BMW Motorrad PowerCup.
2005 gingen die Fahrer beim BMW Motorrad Markencup mit einem völlig neuen BMW
Motorrad an den Start: der BMW K 1200 R. Aus BoxerCup
wurde PowerCup. Das stärkste Serien-Naked-Bike der Welt sorgte durch sein hohes
Leistungspotenzial, den drehzahlfreudigen Vierzylinder und die unver-wechselbare
Erscheinung für hochgradige Dynamik und Nervenkitzel in dieser Rennsaison.
2007: Sport-Boxer in der Endurance World Championship.
2007 kehrte BMW Motorrad mit einem Werksteam in den Solo-Straßenrenn-sport
zurück. Beim legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans knüpfte ein speziell
aufgebauter Sport-Boxer an die Rennsport-Tradition der Weiß-Blauen an. Handelte
es sich beim BoxerCup trotz aller Herausforderungen noch um ein „Rennen unter
Gleichen“, stellte sich das Team BMW Motorrad Motorsport nun einem
internationalen Wettbewerbsumfeld. Weitere Langstrecken-Einsätze in Barcelona,
Oschersleben und Magny-Cours folgten.
Stetige Weiterentwicklung für den Serienbau.
Mit diesem Engagement trug BMW Motorrad nicht nur den zahlreichen Wünschen der
internationalen Fan-Gemeinde Rechnung. Ingenieure und Techniker nutzten vielmehr
die Erfahrungen aus dem Endurance-Rennsport, um die Motoren- und
Fahrwerkstechnologie auch für den Serienbau weiter-zuentwickeln. So finden sich
beispielsweise der DOHC-Zylinderkopf oder
die CFK-Verkleidungsteile der Rennmaschine heute in der neuen
BMW HP2 Sport wieder. Hinzu kommen zahlreiche exklusive Details, die
bisher nur im Rennsport anzutreffen waren. Und die Entwicklung geht
stetig weiter.
BMW HP2 Sport
Im Jahr 2008 wird BMW Motorrad erneut mit der Rennmaschine an
den Start gehen – nicht zuletzt, um Komponenten für den Serienbau zu erproben
und weiterzuentwickeln. Geplant sind erneut Einsätze im Rahmen der Langstrecken-Weltmeisterschaft sowie die Teilnahme an
weiteren renommierten Endurance-Rennen.
Die Langstrecken-Rennmaschine des BMW Motorrad Teams unterscheidet sich in
einigen Punkten von der BMW HP2 Sport Serienversion. Mit dem
Ziel möglichst kurzer Standzeiten während der Boxen-Stopps wurde am Vorderrad
eine für den Langstrecken-Rennsport typische Schnellwechselanlage mit
schwenkbaren Achsklemmfäusten montiert. Zu diesem Zweck wurde der Abstand
zwischen den serienmäßigen Stand- und Gleitrohren vergrößert. Zusammen mit der
Kombination aus Serien-Einarmschwinge und einem Zentralmutter-System aus der
Formel 1 am Hinterrad wird so ein schneller Wechsel der Schmiederäder
ermöglicht.
Für den Langstrecken-Einsatz erforderlich ist auch der größere Aluminium-Tank
mit Schnelltankventil, der ein Fassungsvermögen von 23,5 l besitzt.
Da das Rennsportreglement eine lautere Auspuffanlage zulässt, sitzt im
Heck ein Rennsportdämpfer von Akrapovic, der einen Beitrag zur höheren
Spitzenleistung der reinen Rennmaschine leistet.
Quelle: BMW Presse-Information vom 28.09.2007
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