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18.12.2008 An Expression of Joy: Der neue BMW Z4 kreiert ein spektakuläres Kunstwerk. Wie der Künstler Robin Rhode und Regisseur Jake Scott den Roadster für einen TV Spot inszenieren.
München / Los Angeles. Man stelle sich vor: eine Leinwand beinahe so
groß wie ein Fußballfeld. Darauf explosive Formen in leuchtenden Farben wie Rot,
Gelb oder Blau. Dann erkennt man allmählich in den Spannungsbögen, Kreisen und
großen Farbtupfern dieses gewaltigen Bildes, dass ein markantes Reifenprofil
diese Spuren auf der weißen Fläche gezogen haben muss. Ein Kunstwerk, das es in
dieser Art noch nicht gegeben hat. Eine doppelte Premiere, denn der ausführende
Künstler ist in diesem Fall ein Auto - der neue BMW Z4 Roadster.
Schon seit vielen Jahren bietet BMW mit seinen Art Cars großen
Gegenwartskünstlern die faszinierenden dreidimensionalen Oberflächen
verschiedener Sportwagen als Grundlage ihrer Gestaltung. Doch die Performance,
die der junge südafrikanische Künstler Robin Rhode geschaffen hat, sprengt
herkömmliche Rahmen. Denn hier ist das Fahrzeug nicht Modell, sondern Akteur.
"In dieser Arbeit soll für mich die Malerei selbst als kraftvolle, spannende
Aktion zum Ausdruck kommen", sagt Rhode. "Ein Sportwagen, quasi als Pinsel
eingesetzt, gibt mir die Möglichkeit, die Beziehung zwischen Emotion,
Technologie und Industriedesign auszuloten." Der Entstehungsprozess steht somit
gleichbedeutend neben dem fertigen Werk. Nicht zuletzt deshalb trägt die Aktion
auch den beziehungsreichen Titel "An Expression of Joy."
BMW Z4 - An Expression of Joy
Dynamisch und spontan - wie aus dem Moment entstanden - wirken die
kräftig-bunten Formen, welche die Reifenspuren auf der Leinwand hinterlassen
haben. Doch jede Bewegung dieser Aktion war vorher genau bis ins kleinste Detail
geplant, mit enormen technischen Aufwand. Anders als beispielsweise noch bei den
"action paintings" des legendären amerikanischen Malers Jackson Pollock konnte
hier nichts dem Zufall überlassen werden. Als Künstler an der Schnittstelle
zwischen darstellenden Künsten und bildenden Künsten hat Robin Rhode zwar viel
Erfahrung mit akribischer Planung und der Einbeziehung eines großen technischen
Stabes, doch mit "An Expression of Joy" betrat auch er Neuland. Das in jeder
Hinsicht außergewöhnliche Kunstwerk, das da in den riesigen Downey Studios in
Los Angeles entstehen sollte, hatte noch eine andere ebenso komplexe Komponente.
Für die Markteinführung des neuen Z4 Roadster drehte der preisgekrönte junge
Regisseur Jake Scott eben diese Art Performance parallel mit. Sie bildet die
innovative Grundlage des TV-Spots, mit dem BMW den Sportwagen ab Mitte 2009
bewerben wird.
Wie kommt die Palette der Farben überhaupt auf die Reifen? Nach welchen
Vorgaben agiert der Z4 als verlängerter Arm von Robin Rhode? Und wie schafft es
Jake Scott, diese Performance in ein ebenso fesselndes Filmerlebnis zu
übersetzen? Fragen, die erahnen lassen, von wie vielen Faktoren das Gelingen
dieser konzertierten Aktion von Hightech und künstlerischer Vision abhängig ist.
Den Anfang bildet auch hier die zündende Idee - die Idee nämlich, die neue
Generation des BMW Z4 Roadsters einmal ganz anders, in einer für Sportwagen
wirklich ungewöhnlichen Location zu präsentieren. "Eine Inspirationsquelle war
für mich die Bilderserie ,Rot, Gelb, Blau', die Gerhard Richter 1973 für die BMW
Zentrale in München geschaffen hat", erzählt Rhode. Genauso fasziniert war er
von den ersten Kinoanimationen der 1920er Jahre und dem deutschen
expressionistischem Film. "Die Spuren der Reifen verbinden die
Zweidimensionalität des Bildes mit der dritten räumlichen Dimension des
Fahrerlebnisses."
Am Anfang standen Skizzen, die der junge Künstler mit schwarzer Fingerfarbe
aufs Papier warf. Dann schuf er ein Storyboard, das die genauen Fahrmanöver und
die jeweils eingesetzte Farbe zeigte. Eine Kopie davon hatte der Fahrer im
Cockpit des Z4. Da man, außer vom Kran aus, die einzelnen Entstehungsphasen des
Bildes nicht unmittelbar kontrollieren konnte, gab es noch eine Miniatur der
Leinwand komplett mit Modellautos, um einzelne Fahrten simulieren zu können.
Auch an die präzisen Fahrkünste des Piloten, der schon bei den Dreharbeiten zu "Italian
Job" am Steuer eines MINI sein Können unter Beweis gestellt hatte, wurden
höchste Ansprüche gestellt. Gewohnt, auf Teststrecken ans Limit zu gehen, musste
er sich hier genau an die Vorgabe des Künstlers halten. Manchmal, wenn Rhode
noch nicht mit der Intensität des Farbauftrags zufrieden war, hieß es, exakt in
der Spur mehrmals vorwärts und rückwärts zu fahren. Für den Farbauftrag wurden
ferngesteuerte Düsen an den Achsen des Roadsters angebracht. Um einem
ungewollten Mischeffekt durch Farbrückstände vorzubeugen, wurde jeweils immer
wieder ein neuer Satz Reifen herangerollt.
Von Zeit zu Zeit betrat Rhode auch selbst die Leinwand, um einzelne Farben
noch einmal selbst aus Kannistern auszugießen. Ein weiterer optisch reizvoller
und völlig zufälliger Effekt am motorisierten Pinsel waren die unvermeidlichen
Farbsprenkel am Radgehäuse des Z4 - auch sie dynamische Spuren der
Bildkomposition. Die gewaltige Leinwand selbst besteht aus einzelnen Flächen,
die zu einem Ganzen zusammengefügt worden waren. So konnte der
Entstehungsprozess auch nach Planquadraten eingeteilt werden. Ein Umstand, der
auch für den späteren Transport wichtig ist: Teile des spektakulären Riesenbilds
gehen 2009 auf Tournee und werden schon Anfang Januar bei der Motor Show in
Detroit gezeigt.
Gut zwölf Stunden hat diese auch für Robin Rhode und die Mitarbeiter
außergewöhnliche Aktion gedauert. In dieser Zeit mussten aber ebenfalls
Regisseur Jake Scott und sein Team die Farbfahrten des neuen Z4 aufzeichnen. Die
Herausforderung dabei war sicherlich die Tatsache, dass die einzelnen Passagen
des zukünftigen TV-Clips sofort "sitzen" mussten. Mehrfache Takes waren bei
diesen Filmaufnahmen einfach nicht möglich. Scott, der gerade seinen ersten
Kinofilm dreht, hat schon mehrfach Auszeichnungen für seine Werbefilme und
Musikvideos gesammelt. Er nutzte seine Erfahrungen bei Mitschnitten von
Konzerten, um die Einmaligkeit dieser Live-Performance aufzuzeichnen. Die
Bewegungen des Z4 wurden allein mit 45 simultan aufzeichnenden Kamerawinkeln
eingefangen. Während Robin Rhode die Entfaltung der Farbchoreographie auf der
Leinwand verfolgte, kontrollierte Jake Scott an vielen Monitoren die
Kamerafahrten. "Für jeden Filmemacher ist es ein Geschenk, einem Künstler bei
der Arbeit über die Schulter schauen zu dürfen", erzählt er begeistert. "Man
erlebt den Ursprung des kreativen Schaffensprozesses. Und wann hat man schon die
Gelegenheit, beim Aufeinandertreffen von Kunst und Technologie so dicht dran zu
sein?"
Ganz dicht dran in der ansonsten hermetisch abgeriegelten Halle war auch "Easy
Rider" Dennis Hopper. Der Filmstar war mit seiner Kamera im Auftrag der
amerikanischen Ausgabe von "Vanity Fair" dabei, um hautnah "An Expression of Joy"
als Art in Progress zu erleben. Als legendärer "Easy Rider" versteht er nicht
nur etwas von der Faszination von Motoren, er zählt auch zu den großen,
ernsthaften Kunstsammlern Hollywoods.
Robin Rhode
BMW Z4 - An Expression of Joy, "Easy Rider"
Dennis Hopper (links), Künstler Robin Rhode
Der junge Künstler, der 1976 in Kapstadt geboren wurde und heute in Berlin
lebt, hat sich vor allem mit ungewöhnlichen Aktionen einen Namen gemacht. Seine
Performances beziehen sich oft auf Erfahrungen, die er als Jugendlicher in
Johannesburg machte und stellen Bezüge her zwischen Sport, Musik, Mode und dem
eigentlichen künstlerischen Gestaltungsprozess. 2001 wurde Rhode für den
südafrikanischen FNB Vita Art-Preis nominiert. Mit verschiedenen Ausstellungen
war er in seinem Heimtland, in Portugal und England vertreten.
Jake Scott
Der Engländer Jake Scott, Jahrgang 1965, dreht seit 15 Jahren mit großem
Erfolg Werbefilme und Musikvideos, für die er mit Preisen überhäuft wurde. So
erhielt er schon mehrfach den MTV Award, eine Grammy-Nominierung, einen Emmy und
den großen Preis des Werbefilmfestivals in Cannes. Zu seinen Kunden zählen
Weltmarken wie Adidas, American Express, AOL, Coca Cola oder JP Morgan. Die
Liste der Künstler, für die er Videos konzipiert und gedreht hat, liest sich wie
ein Who´s Who der Musikwelt: REM, U2, Smashing Pumpkins oder George Michaels.
Der Sohn des Regisseurs Sir Ridley Scott ("Alien", "Blade Runner", "Gladiator",
außerdem einen Kurzfilm für die BMW Internet Filmserie "The Hire") hat kürzlich
seinen zweiten Spielfilm abgedreht, "Welcome to the Riley´s".
Video zur Meldung von bmw-web.tv
Weitere Bilder zur Meldung
BMW Z4 - An Expression of Joy, Künstler Robin Rhode
BMW Z4 - An Expression of Joy
BMW Z4 - An Expression of Joy
BMW Z4 - An Expression of Joy, Künster Robin Rhode
BMW Z4 - An Expression of Joy, Künster Robin Rhode