Kategorie: Motorrad 04.11.2014
BMW S 1000 XR: der Antrieb
Als BMW Motorrad mit der S 1000 RR im Jahre 2009 die Bühne der Supersport-Motorräder betrat, setzte dieses Motorrad mit 193 PS Leistung, Race-ABS und dynamischer Traktionskontrolle nicht nur neue Maßstäbe in diesem Segment, sondern läutete gleichzeitig den Start einer komplett neuen Reihe faszinierender Vierzylindermodelle ein. So folgte mit der HP4 das technisch Machbare im Supersportsegment und mit der S 1000 R der sportliche, fahrdynamische Roadster – allesamt Motorräder, die mit neuen technischen Innovationen, wie beispielsweise frei vom Fahrer anwählbaren Fahrmodi gerade hinsichtlich der Fahrdynamik neue Dimensionen in ihren Kategorien erschlossen.
Mit der neuen S 1000 XR als viertem Wurf innerhalb dieser Vierzylinder- Baureihe vollzieht BMW Motorrad nun den nächsten Schritt und bietet innovative Technik für ein neues Segment an – Adventure Sport. Damit einher gehen dynamische Reise- und Touringqualitäten, ernstzunehmendes Sporttalent und souveräne Alltagstauglichkeit. So definiert die S 1000 XR das Spektrum von Adventure über Sport bis Touring auf neue, begeisternde Weise und paart dies mit perfekten Allroundqualitäten, hohem Komfort, leichtfüßigem Handling und vor allem einem gehörigen Schuss Emotion.
Von der S 1000 R abgeleiteter, für die besonderen Belange eines Adventure Sportlers ausgelegter Vierzylinder-Reihenmotor.
Im Wesentlichen gleicht der Vierzylinder-Reihenmotor der neuen BMW S 1000 XR dem DOHC-Triebwerk des Roadsters S 1000 R. Er leistet 118 kW (160 PS) bei 11.000 min-1 und entwickelt ein maximales Drehmoment von 112 Nm bei 9.250 min-1.
Insbesondere für den im sportlichen Landstraßenbetrieb gewünschten druckvollen Antritt bei niedrigen und mittleren Drehzahlen hält der flüssigkeitsgekühlte Reihenvierzylinder ein üppiges Drehmomentangebot bereit. Satte Durchzugskraft und kraftvolle Beschleunigung gehen dabei einher mit hoher Spitzenleistung und dem Fahrer steht ein nutzbares Drehzahlband von mehr als 10.000 min-1 zur Verfügung. Schaltfaules Cruisen gelingt mit dem HP Schaltassistent Pro (Sonderausstattung) damit ebenso souverän wie sportliche Gangart, engagierte Landstraßenhatz oder die Abenteuertour zu zweit und mit Gepäck.
Wie bei den übrigen Modellen dieser Vierzylinderbaureihe setzt der 999 cm3 große und mit einem Hub-Bohrungs-Verhältnis von 49,7 zu 80 Millimetern ausgestattete Reihenvierzylinder auf die Ventilbetätigung über kleine und leichte Einzelschlepphebel. In Verbindung mit einer kurzen, via Zwischenrad angetriebenen Zahnkette für den Nockenwellenantrieb garantiert dies auch bei der neuen S 1000 XR höchste Drehzahlfestigkeit sowie die exakte Einhaltung der Ventilsteuerzeiten. Nach wie vor erfolgt die Gemischaufbereitung über eine vollsequenzielle, zylinderselektive Kraftstoffeinspritzung mit zwei Einspritzdüsen pro Zylinder.
Für optimale Füllung im unteren und mittleren Drehzahlbereich erhielt der Zylinderkopf gegenüber dem Supersportler S 1000 RR eine geänderte Kanalgestaltung und die Ventilerhebungskurven wurden neu berechnet. Die Drehzahlgrenze wurde gegenüber der S 1000 RR um rund 2.000 min-1 verringert. Darüber hinaus kommt die Motorsteuerung der neuesten Generation zum Einsatz. Sie ermöglicht in der S 1000 XR eine vollständige E- Gas- und Ride-by-wire-Funktion. Zudem verfügen die Zündspulen über integrierte Endstufen.
Auf der Auslassseite kommt eine aus hochwertigem Edelstahl gefertigte Abgasanlage zum Einsatz. Sie gestattet die Einhaltung strengster Geräusch- und Emissionsvorschriften bei dennoch höchster Motorleistung und ermöglichte die Gestaltung eines formschönen, optisch attraktiven Endschalldämpfers mit fünfeckigem Querschnitt. Die Positionierung des Schalldämpfers gewährt auch auf der Auspuffseite die Montage eines Koffers mit vollem Stauvolumen unter Beibehaltung maximaler Schräglagenfreiheit. Die Kraftübertragung der neuen S 1000 XR erfolgt in bekannter Weise über ein klauengeschaltetes Sechsganggetriebe sowie eine X-Ring-Rollenkette. Auch bei der S 1000 XR hat der Fahrer die Möglichkeit, mit dem optional als Sonderausstattung verfügbaren Schaltassistent Pro ohne Betätigung der Kupplung hoch und herunter zu schalten.
Serienmäßig Traktionskontrolle ASC und zwei Fahrmodi. „Fahrmodi Pro“ mit Dynamischer Traktionskontrolle DTC und zwei weiteren Fahrmodi als Sonderausstattung zur optimalen Anpassung an die Einsatzbedingungen.
Zur optimalen Anpassung an die individuellen Bedürfnisse des Fahrers und den jeweiligen Einsatzzweck bietet die neue S 1000 XR schon im Serienumfang zwei Fahrmodi. Für ein hohes Maß an Fahrsicherheit durch bestmögliche Traktion sorgt dabei die ebenfalls serienmäßige Automatische Stabilitätskontrolle ASC (Automatic Stability Control). Mit den beiden Fahrmodi „Rain“ und „Road“ können die Fahreigenschaften zudem den meisten Fahrbahnverhältnissen angepasst werden. Neben dem ebenfalls serienmäßigen ABS erweitert ASC den Nutzungsbereich der neuen S 1000 XR nochmals deutlich und stellt insbesondere bei Reibwertsprüngen auf unterschiedlichen Untergründen ein signifikantes Plus an Fahrsicherheit dar.
Im „Road“-Modus sind die Regelsysteme so eingestellt, dass Performance und Komfort auf trockenen Straßen optimal ausbalanciert sind. Die Gasannahme ist direkt und durch die Vorderradabhebeerkennung wird ein Aufsteigen des Vorderrads hier unterbunden.
Im „Rain“-Modus lässt sich das Motorrad auf Straßenverhältnisse mit niedrigen Reibwerten einstellen. Entsprechend erfolgt die Gasannahme in diesem Modus sanft und ein Abheben des Vorderrads beim Beschleunigen ist auch hier nicht möglich.
Als Sonderausstattung ab Werk kann die neue S 1000 XR mit der Option „Fahrmodi Pro“ ausgerüstet werden, welche die beiden zusätzlichen Fahrmodi „Dynamic“ und „Dynamic Pro“ beinhaltet. Ein weiterer Bestandteil von „Fahrmodi Pro“ ist die Dynamische Traktionskontrolle DTC (Dynamic Traction Control), die an die Stelle der ASC tritt. Durch eine Sensorbox mit Schräglagenerkennung bietet diese, noch feiner regelnde Form der Traktionskontrolle noch mehr Sicherheit beim Beschleunigen, gerade auch in Schräglage.
Im „Dynamic“-Modus lässt sich das sportliche Gesicht der neuen BMW S 1000 XR entdecken. Spontane Gasannahme und zurückhaltender Eingriff der DTC lassen ihr dynamisches Potenzial hier voll zur Geltung kommen. Ein Abheben des Vorderrads beim Beschleunigen ist durch die reduzierte Vorderradabhebeerkennung in diesem Modus möglich.
Im „Dynamic Pro“-Modus offenbart die neue S 1000 XR ihre vollen Qualitäten als sportliches Motorrad mit hoher Fahrdynamik. Auch hier ist die Gasannahme klar und direkt und die Abstimmung der DTC ermöglicht es hier sogar, die Qualitäten haftfreudiger Sportbereifung auf Landstraßen mit hohem Haftungsniveau oder sogar auf der Rennstrecke auszukosten. Das Abheben des Vorderrads und damit mögliche Wheelies müssen in diesem Modus aktiv vom Fahrer kontrolliert werden. Die Aktivierung des „Dynamic Pro“-Modus erfolgt dabei über einen Codierstecker. Bei gestecktem Codierstecker bleiben die Traktionskontrolle und das ABS auch nach dem Aus- und wieder Einschalten der Zündung ausgeschaltet.
Die Anwahl der Fahrmodi erfolgt innerhalb einer Menüstruktur per Tastendruck. Anschließend genügt es, einfach kurz das Gas zu schließen, um den angewählten Fahrmodus zu übernehmen.
HP Schaltassistent Pro für Hoch- und Herunterschalten ohne Kupplung als Sonderausstattung ab Werk.
Gegenüber herkömmlichen HP Schaltassistenten bietet der HP Schaltassistent Pro in der neuen S 1000 XR einen erweiterten Funktionsumfang. Er ermöglicht das Hoch- und Herunterschalten ohne Kupplungs- oder Drosselklappenbetätigung in den fahrrelevanten Last- und Drehzahlbereichen, was dem Fahrer nicht nur mehr Komfort, sondern auch ein Plus an Dynamik beschert. Der überwiegende Teil der Schaltvorgänge kann mittels des Schaltassistenten ausgeführt werden. Eine Ausnahme stellt beispielsweise das Anfahren dar.
Beim Beschleunigen muss die Drosselklappe für Schaltvorgänge nicht mehr durch die Gashand geschlossen werden, und der Vortrieb erfolgt nahezu ohne Zugkraftunterbrechung. Beim Verzögern und Zurückschalten (Drosselklappe geschlossen) wird per Zwischengas automatisch eine Drehzahlanpassung vorgenommen. Das Einlegen der Gänge erfolgt wie gewohnt über den Fußschalthebel. Die Schaltzeit wird gegenüber einem Schaltvorgang mit Kupplungsbetätigung deutlich reduziert. Allerdings stellt der HP Schaltassistent Pro keine Automatik dar, sondern unterstützt den Fahrer lediglich beim Schalten.
Technisch betrachtet erkennt ein Sensor am Schaltgestänge den Schaltwunsch des Fahrers und leitet die Schaltunterstützung ein. Durch eine gezielte Erhöhung oder Reduzierung des Motormoments werden dann die Last aus dem Antriebsstrang genommen und die Wellendrehzahlen synchronisiert, so dass die Schaltklauen des nächsten Gangradpaares wie beim Schalten mit Kupplungseinsatz ineinander greifen können. Keine Schaltunterstützung erfolgt hingegen bei Schaltvorgängen mit betätigter Kupplung oder beim Hochschalten mit geschlossener Drosselklappe (Schubbetrieb) sowie beim Verzögern.
Quelle: BMW Presse Mappe 04.11.2014
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