BMW 7er, Modell E23 |
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27.07.2019, 21:36
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#1
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Neues Mitglied
Registriert seit: 02.11.2009
Ort: Krefeld
Fahrzeug: E23-735(1986)
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Zylinderkopfdichtung ersetzen
Hallo E23-Kollegen,
ich muss leider meine Kopfdichtung ersetzen.
Laut Reparaturanleitung müssen die Kipphebelwellen mittels
Paßstiften 11 1 063 fixiert werden. Meine Frage:
Wo bekomme ich diese Stifte her, kann ich die beim BMW-Händler
bestellen? Oder hat jemand die Maße der Stifte, um die evtl.
bei Würth zu ordern. Vorab vielen Dank.
Kapitän
P.S. Soll ich die Zylinderkopfschrauben ersetzen oder kann ich ruhigen Gewissens
die alten wieder verwenden...?
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27.07.2019, 23:46
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#2
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: 22.02.2012
Ort: DK
Fahrzeug: Mercedes W203, 1,8 Kompressor Coupe +Honda Magna 750V4
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Beim M30-Motor sind die Zk-Schrauben, sogenannte "Zylinderschrauben", die mit "Dehnschrauben" nichts zu tun haben. Deshalb kannst Du die Kopfschrauben auch wieder verwenden. Standardmässig hatten diese Kopfschrauben einen ganz normalen 6-Kantkopf, der heute wohl bei einigen Schraubenherstellern gegen einen "Torxkopf" Erstattet wurde. Weil bei einigen Kopfschraubenherstellern nun "Torx" Verwendung findet, solltest Du Dich nicht irretieren lassen, das Torx-Schraubenkopf-Profil dient nur einer schnelleren Maschinellen Montage der Kopfschrauben.
Im Reserveteillager beim "Freundlichen", wird man Dir sicherlich empfehlen, auch neue ZK-Schrauben zu kaufen. Dies ist aber eher darauf zurück zu führen, das der Lagermann keine Ahnung hat, oder das Geschäft etwas "Ankurbeln" will. Das "Zentrieren" der Kipphebelwellen erfordert kein Spezial-Werkzeug. Der ZK beinhaltet 4 Kipphebelwellen, die beiden vorderen, sind etwas länger, wie die beiden hinteren und müssen unbedingt, wenn man keine Erfahrung mit diesen Motortyp hat, so weggelegt werden, das sie beim Wiedereinbau nicht verwechselt werden können.
Du kannst als "Zentrierbolzen" je ein 10x40 Schraube in jeweils einer Bohrung pro Kipphebellagerung einsetzen. Das Problem ist nämlich, das die Kipphebelwellen an den Schraubenlöchern V-förmige Aussparungen haben, durch denen die ZK-Schrauben geführt werden und somit das verdrehen der Kipphebelwellen verhindern.
Zk-Schrauben würde ich am M30-Motor nur dann austauschen, wenn am Schraubenschaft so starker Rost angesetzt hat, das förmlich Material vom Schraubenschaft fehlt. Ansonnsten die Schraubenschäfte reinigen und vor allen Dingen die Sackgewindelöcher im Motorblock Gewissenhaft säubern und trocken Blasen und das gewinde an den ZK-Schrauben etwas einölen, ebenso zwischen Unterlegscheibe und Schraubenkopf, etwas Öl geben. Wenn Öl oder Kühlmittel in den Sachlöchern stehen bleibt, bekommst Du als erstes einen falschen Drehmoment-Anzugswert, was aber noch gefährlicher ist, es Besteht die Gefahr, das beim festziehen der ZK-Schrauben, der Motorblock reisst. Wenn noch Fragen, einfach ne U2U!
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Es ist schon erstaunlich, wie der Mensch an seinem Leben hängt, obwohl er es so hasst.
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28.07.2019, 00:29
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#3
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: 15.12.2003
Ort: Balingen
Fahrzeug: 750iL 02/1988, 525iA 02/1993, 520i 04/1989, 525tdsA 04/1995, 325i Cabrio 06/1994, 530xiA 12/2007, M5 10/2006
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Die Kipphebelwellen müssen für den Wechsel der ZKD weder fixiert noch ausgebaut werden. An diesen Wellen hast Du eigentlich nichts zu tun.
Die Kopfschrauben sind im Vergleich zu moderneren Motoren sehr gut oben zugänglich, ohne Demontage von anderen Bauteilen im Zylinderkopf.
Ich würde auf jeden Fall neue Schrauben verwenden, kosten nicht die Welt und nach so einer Reparatur hätte ich keine Lust, die 33 Jahre alten Kopfschrauben wieder einzubauen.
Beim Wiederaufsetzen des Zylinderkopfes empfiehlt es sich die Kopfschrauben an Zylinder 6 bereits davor in die Löcher einzuschieben und sie am Schaft soweit sichern, dass sie nicht unten am Kopf herausschauen. Ich wickel immer ein Tuch stramm um den herausstehenden Schaft. Hintergrund ist der, dass sich die Schraube(n) an Zylinder 6 aufgrund der Verbindungsstange vom Haubenschloss schlecht bis gar nicht einsetzen lassen...
Krümmerdichtungen sowie Dichtstreifen am oberen Kettenkasten ebenfalls besorgen und erneuern.
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28.07.2019, 00:29
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#4
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Neues Mitglied
Registriert seit: 02.11.2009
Ort: Krefeld
Fahrzeug: E23-735(1986)
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Hallo,
vielen Dank für die schnellen und ausführlichen Antworten, super.
Ich warte mit den Arbeiten erst einmal ab, bis die Lufttemperatur in meiner Halle wieder unter 50 Grad gefallen ist
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28.07.2019, 00:53
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#5
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: 22.02.2012
Ort: DK
Fahrzeug: Mercedes W203, 1,8 Kompressor Coupe +Honda Magna 750V4
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Was ich noch vergessen habe zu erwähnen. Der M30 ist ja dafür Bekannt, das die Nocken und Kipphebel gerne einlaufen möchten. Du solltest daher sehr genau kontrollieren, ob vielleicht schon einer der Nocken meist Zyl. 2 oder 5 (nach meinen Erfahrungen!). Die Kipphebel lassen sich gut mit einen kleinen Spiegel, (Schweissspiegel) an den Gleitsteinen kontrollieren.
Die Kipphebelwellen können auch Eingelaufen sein, kann man aber schnell Feststellen, wenn man die Sicherungsringe entfernt und dann die Kipphebel zur Seite schiebt.
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28.07.2019, 13:38
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#6
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: 31.07.2016
Ort: Vogtland
Fahrzeug: E23 728i-745i
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Ob man die Kopfschrauben beim M30 erneuert ist eher Glaubenssache, technisch notwendig ist es nicht (solange die alten Schrauben nicht angerostet sind). Was ich dagegen bei der Gelegenheit nach über 30 Jahren erneuern würde ist die Ölleitung, die für die Ölversorgung von Nockenwelle, Ventilschäften und Kipphebeln zuständig ist. Innen reinigen lässt sich diese ja nicht vernünftig.
Viele Grüße
Jörg
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28.07.2019, 19:27
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#7
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Die BMW-E23-Teileoase
Registriert seit: 02.04.2006
Ort: zwischen Hannover u. Bremen
Fahrzeug: DIV. E23, E53 Wohnmobil auf Iveco 7,5 Tonnen Fahrgestell mit Fiat 500, VW T4 2,5TDI
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Und wenn man schon dabei ist, würde ich auf jeden Fall die Ventieschaftdichtungen erneuern, denn nach über 30Jahren werden sie sehr porös sein, für mich wichtiger als die Kopfschrauben.
Und vergesse nicht die "Gewindesacklöcher" im Block auszublasen/gut von dem eingelaufenen Öl zu säubern, sonst "sprengst" du evtl. den Block
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Gruß
Bernd
Die BMW-E23-Teile - Oase
www.E23-Nord.de
Stau ist nur hinten blöd, vorne da geht's
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28.07.2019, 22:42
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#8
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: 22.02.2012
Ort: DK
Fahrzeug: Mercedes W203, 1,8 Kompressor Coupe +Honda Magna 750V4
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Bernd: Ich glaube, da würde ich sogar noch weiter gehen. leider schrieb der TE nicht, wie viele Km der Motor schon gelaufen hat. Sollten es aber mehr wie 200Tsd. Km sein, würde ich sogar die Ventile herausnehmen, diese, vor allen Dingen die Auslassventile, säubern und den Ölkoks auf der Oberseite entfernen und anschliessend die Ventile mit feiner Schleifpaste nachschleifen. Die Gelegenheit wäre gerade dafür nun am günstigsten. genau so, wie "M30-3430" schon schrieb, der Tausch der ZK-Schrauben ist eigentlich nur eine Glaubensfrage, wobei ich es einfach nicht hinnehmen wollte, Dinge am Motor zu tauschen, die wiederverwendbar sind. Dies Geld kann ich evtl. für andere Teile für den Wagen, Bzw. Motor ausgeben.
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29.07.2019, 06:42
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#9
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Die BMW-E23-Teileoase
Registriert seit: 02.04.2006
Ort: zwischen Hannover u. Bremen
Fahrzeug: DIV. E23, E53 Wohnmobil auf Iveco 7,5 Tonnen Fahrgestell mit Fiat 500, VW T4 2,5TDI
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Hallo,
dann kann man ja auch gleich eine kompl. Zylinderkopf/Motorüberholung vorschlagen.
Nur, wie ja auch schon geschrieben wurde, wurden die Zylinderkopfschrauben in den 70/80er Jahren nicht "mal ebend" beim Zylinderkopfdichtung erneuern erneuert, sondern wieder verwendet und da gab es NIE (zumindest so weit ich ich es mitbekommen habe) Probleme, aber dazu gibt es hier bestimmt jemand der dazu was anderes berichten kann.
Allerdings sehe ich da zu VERMUTLICH über 30 Jahre alte aus "Kuststoff/Pastik/Gummie" bestehende Ventielschaftabdichtungen, einen meiner Meinung nach, SEHR GROßEN Unterschied, denn diese Teile werden auch unabhängig von der Laufleistug des Motors hart, brüchig, undicht, oder wie auch immer ich es nennen sollte, evtl gibt es dafür ja einen Fachausdruck.
Ich habe es in den letzten Jahren öffters erlebt, das die alten Ventielschaftdichtungen, beim erneuern (was ich immer mache wenn ich einen Zylinerkopf abgebaut habe und nicht weiss wie alt sie sind), einfach "zerbröselten" auf Grund des Alters und nicht auf Grund der Laufleistung.
Ich werde mich nun aber wieder, wie auch in der Vergangenheit, mit meinen Ratschlägen zurück halten, denn warum soll ich meine Ratschläge auch noch rechtfertigen.
Viele Grüße von
Bernd, mit wenig Zeit,
der seit Mitte der 70er Jahre an BMWs schraubt und auf Rohkarossen aufbaut
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29.07.2019, 10:43
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#10
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Allround Dilettant
Registriert seit: 07.12.2004
Ort: Hamburch
Fahrzeug: E23 Alpina B9, E32 Alpina B11 Nr.30, E32 746 Alpina 4,6, Z3 1,9, E46 Touring, Maserati Quattroporte III mit BMW M70 V12.
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Ich mache es ebenso wie Berd, wenn ich den Kopf schonmal auf dem Tisch hab, gleich die Schaftdichtungen neu, is nun nicht so der Akt. Ventile kann man bei der Gelegenheit auch gleich reinigen. Wobei ich die Ventile nur neu einschleifen würde, wenn die Pleuellager auch gewechselt werden, die Gefahr ist halt groß das die durch den erhöhten Druck aufgrund der besseren Abdichtung schaden nehmen, da diese ja schon einem gewissen Verschleiß unterlagen.
Kopfschrauben ziehe ich auch nicht nach Vorschrift an, also Drehmo. und dann nach Drehwinkel, sondern rein nach Drehmoment.
Ich habs mal so gelernt, das man nur Dehnschrauben mit Drehwinkel anzieht
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Wer niemals vom Weg abkommt, bleibt auf der Strecke!
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