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Leserbericht BMW 745iA Highline (E23)von Marco Noack (alias "fish" im Forum)
Der E 23, als Nachfolger der Modellreihe 2500, 3,0 S und 3,0 Si (E 3) debütierte im Mai 1977. In München wurden entsprechende Presse-Kommentare heftig dementiert, dass diese Modellreihe mit einem Seitenblick auf eine bekannte S-Klasse aus dem Stuttgarter Konzern entstanden sei. Man hatte sich alle Mühe gegeben, um den Luxus in einem Luxusautomobil auf die Spitze zu treiben. War ein 7er mit allen Extras ausgestattet, taten darin alleine 29 Elektromotoren ihren Dienst. Mercedes konterte damals in einer Anzeigen-Kampagne ganz cool: "Auch 1977 war es nicht möglich, ein noch besseres Automobil zu bauen und bezog diese Aussage auf die eigene S-Klasse (W116)". Zwar gab es bei BMW fertig entwickelte Acht- und Zwölfzylindermotoren die das 7er-Flaggschiff auf eine höhere Imagestufe gehoben hätten, aber Eberhard von Kuehnheim (BMW-Vorstandsvorsitzender) meinte zu den eigenen Sechszylindermotoren: "[...] Diese Zylinderzahl bietet so hervorragende Eigenschaften, dass es und nicht mehr sinnvoll erscheint, uns mit der Entwicklung von Motoren mit noch mehr Zylindern zu beschäftigen. Acht- und Zwölfzylinder Motoren wären unsererseits jederzeit auf den Markt zu bringen. Aber wir halten sie nicht mehr für zukunftsweisend." So war es denn keine Überraschung, dass auf der IAA 1979 als Spitzenmodell der 7er- Reihe der BMW 745iA präsentiert wurde. Er hatte einen 3, 2 Liter Sechszylindermotor, der dank Turboaufladung auf eine Leistung von 252 PS gebracht wurde. Entsprechend der Einordnung im Motorsport, wo Turboladermotoren mit dem Multiplikator 1,4 in die entsprechende Saugmotoren-Hubraumklasse eingewiesen werden, erhielt das neue Spitzenmodell die Bezeichnung 745i. Die gesamte Motorenpalette umfasste 728 (Vergaser) später als 728i, 730 (Vergaser) später als 733i, 732i, 735i und 745i. Eine unbedeutende Anzahl von so genannten Behördenfahrzeugen mit einer 2,5 Liter Motorisierung wurde ebenfalls für kurze Zeit produziert. Mit dem neuen 7er fand auch endlich das Klientel mit Chauffeur jene großzügigen Platzverhältnisse im Fond vor, die man zuvor nur in der S-Klasse gewohnt war. An einer üppigen Basisausstattung hatten die Münchner ebenfalls gedacht, eine verstellbare Lenksäule, elektrisch verstellbare und beheizte Außenspiegel, ein neuartiges Heizungssystem (unterdruckgesteuert) und innen belüftete Scheibenbremsen vorne stellten die Käufer schon im Einstiegsmodell auf bis dato nicht gekannten Komfort ein. Das Fahrwerk wurde bereits werkseitig auf sportlich engagierte Fahrweise abgestimmt, das Cockpit zum Fahrer orientiert. 1982 kam es zum Facelift, die bis dahin markante Blechnase wich einer breiteren, flachereren (Kunststoff) Niere auf am Kühlergrill. Fortan gab es ausschließlich Einspritzmotoren für alle Modelle, das Topmodell 745i bekam darüber hinaus einen komplett überarbeiteten, auf 3,4 Liter Hubraum gewachsenen Motor. Eine sehr gute Entscheidung aus meiner Sicht, denn der 3,2 Liter Motor war alles andere als standfest, auch sein enormer Spritverbrauch war nicht akzeptabel. Ab 1983 lieferte BMW dann alle 7er serienmäßig mit ABS aus, und führte zwei weitere Modellversionen ein; die sündhaft teuren 735iA + 745iA Executive. Kurz vor Einführung des überaus erfolgreichen Nachfolgers E 32 gab es schließlich noch ein weiteres Highlight, den 745iA Highline. Der 745iA Highline stellte in mehrerlei Hinsicht eine neue Dimension in Bereich Luxus & Komfort dar, was sich nicht zuletzt auf einen Verkaufspreis der die 100.000 Mark-Schallgrenze überschritt, niederschlug. Der stolze Besitzer des Neuwagens bekam dafür Luxus pur, Leder (Walk-Nappa) wohin das Auge reichte, versprühte vornehme Eleganz und gediegenstes Ambiente. Die enorme Serienausstattung des Highline ließ sich dennoch mit einigen weiteren SA für den anspruchsvollen Kunden individuell ergänzen. Lediglich bei der Farbwahl des Interieurs konnte der Kunde nur zwischen zwei Farbkombinationen wählen, entweder in der Kombination oyster / mittelbraun oder quarzgrau / silbergrau. So verließen von Oktober 1985 bis April 1986 exakt 329 Exemplare das Werk in Dingolfing. Weitere 69 Fahrzeuge (Rechtslenker) wurden nach Japan exportiert, damit war der 745iA Highline schon zu Produktionszeiten ein seltener Anblick im Straßenverkehr. Berücksichtigt man den Umstand dass es 1985 für 72.000 D-Mark bereits einen
werksneuen Mercedes-Benz 500 SE gab, so wirken die Preise beispielsweise eines
BMW 745iA Executive für 92.000 D-Mark, oder eines BMW 745iA Highline für 96.000
D-Mark in der Basisversion wie von einem anderen Stern. Der E 23 hat bei ungenügender Wartung/ Pflege diverse Problemzonen die, falls
sie nicht entdeckt und behandelt werden, den Wagen zu einem wahren Groschengrab
machen können. Genau hinsehen sollte man in jedem Fall zunächst mal bei den hinteren Radläufen und den Schwellerendspitzen vorne wie hinten sowie den vorderen Wagenheberaufnahmen. Bei Blasenbildung an den seitlichen Zierleisten ist größte Vorsicht geboten, die Türen werden im Verborgenen bereits wesentlich weiter dem Rostbefall zum Opfer gefallen sein, eine Ersatztür ist dann oftmals unumgänglich. Angegriffen zeigen sich auch oft die unteren Türspitzen und die vorderen Kotflügel. Kumme Stosstangen können teuer werden, da man dann auch die darunter liegende Verkleidung erneuern muss. Hängt einer der Nebelscheinwerfer schief, ist in der Regel die in der
Frontschürze gegossene Halterung abgebrochen, die Frontschürze müsste komplett
getauscht werden. Fahrwerksseitig treten die bei schweren Limousinen üblichen Mängel auf, wie verschlissene Traggelenke und ausgeschlagene Gummibuchsen. Besonders kritisch ist die Silentbuchse, die den Achsträger am Wagenboden hält. Fahrzeuge mit hoher Laufleistung (über 160.000 KM) weisen diesen Mangel sehr häufig vor. Festsitzende Bremskolben (Fahrzeug zieht während der Fahrt auffallend nach rechts oder links) sind das Ergebnis längerer Standzeiten, der Bremskolben ist durch Feuchtigkeit an den Sattel korrodiert, hat die Bremsscheibe nicht bereits darunter gelitten ,gibt es einen günstigen Rep. –Satz beim Händler. Das Differenzial sollte nicht lecken, besonders beim 745i leidet es sehr häufig durch die hohe Motorleistung und quittiert das mit Ölverlust. Und wenn man schon dabei ist sich den Wagen von unten zu betrachten, unbedingt bei vorhandener Niveauregulierung auch den Zustand der hinteren Dämpfer checken. Schwitzen die Dämpfer oder sind gar schon defekt, Finger weg, Ersatz ist sehr teuer, oder man verzichtet gänzlich auf Niveauregulierung und tauscht defekte Dämpfer gegen Seriendämpfer aus. Der Abgasstrang stellt an sich keine Probleme dar, ein Blick auf die
Auspuffaufhängung dagegen ist immer lohnend, es ist eine rostanfällige Stelle,. Das System mit seinen diversen Steuergeräten ist im Großen und Ganzen auch nach 20 Jahren in Betrieb meistens relativ zuverlässig und standfest. Kleinere Aussetzer der Helferlein resultiert oftmals aus lahmen Elektromotoren, Kabelbrüche, fehlender Massekontakt und Ähnlichem. Ein bekanntes Problem hingegen sind die Akkus im Kombiinstrument, sie geben ihren Dienst nach ca. 15- 20 Jahren auf, und sollten durch Neue ersetzt werden, macht in der Regel jeder Elektronikladen für ein paar Euros. Geht mal das komplexe Heiz -und Belüftungssystem nicht, liegt es oftmals auch
nur an einem porös gewordenem T-Stück aus Plastik das direkt am
Unterdruckbehälter sitzt. Ist dieses (25 cent teure) T-Stück kaputt, setzt es
die gesamte Gebläse, bzw. Heizungsanlage lahm. Der 745iA Highline ist ein Sportler im Maßanzug, er bietet hohen Fahrspaß und gediegenen Komfort in gleichem Maße. Die Weiterführung dieses Konzepts in den nachfolgenden 7er Generationen geben dem Erfolg recht. Die geringe Stückzahl des Highline macht ihn bereits heute schon zum gesuchten Youngtimer, dass er zu einem begehrten Klassiker reifen wird, ist da nur noch eine Frage der Zeit. Auch die Tatsache dass man damals auf einen Turbomotor gesetzt hat, stellt ihn technisch gesehen auf einen Sonderstatus, er ist (bis heute) der einzige (Benziner) 7er mit Aufladung. |
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