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BMW 7er, Modell E32
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Alt 19.11.2011, 18:45   #1
amnat
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Unter "hochkohlen" kann ich mir nur gewöhnliches Härten vorstellen.
Zum Härten werden teilbearbeitete, geschmiedete Teile oder Stahlteile geordnet in ein Graphit- oder Kohlegranulat eingelegt, um sie dann in einem Glühofen eine gewisse Zeit zu belassen. So wandern Kohlenstoffatome in die Metalloberflächen ein. Die Oberfläche wird dadurch härter.

Zum eigentlichen Härten werden dafür vorgesehene, so vorbehandelte Werkstücke nach erneutem Glühen dann in einem normal temperierten oder beim sogenannten Eishärten, z.Bsp. bei Küchenmessern, auch in einem stark unterkühlten Ölbad abgeschreckt.
__________________

MfG amnat minus Franken in 2015
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Alt 19.11.2011, 19:18   #2
SALZPUCKEL
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Zitat:
Zitat von amnat Beitrag anzeigen
Unter "hochkohlen" kann ich mir nur gewöhnliches Härten vorstellen.
genau!

1. Bei der Stahlgewinnung hast erst mal (Roh)Eisen mit Zusätzen (gibt dafür Tabellen, z. B. Edelstahl V4a); das ist alles bekannt und öffentlich
das ist aber weich wie Butter
2. dann wird gehärtet (Kohlenstoffanreicherung)
dann ist es spröde wie Glas
3. Anlassen, damit wird die Härte/Spröde eingestellt

Die letzten zwei Schritte nennt man auch vergüten.
erst jetzt ist es grob gesagt, fertiger Gebrauchsstahl

Die Härte/Anlasstemperaturen/Zeiten sind natürlich geheim, da steckt ne Menge Erfahrung drin.

Ob eine Bremsscheibe gut oder schlecht ist, hängt sehr stark von der Zusammensetzung des Materials ab, die kennt nur der Auftraggeber und das Stahlwerk.
Und wenn die sich verbiegt, war sie nicht richtig "getempert" (Spanung rausnehmen, wie bei der Glasherstellung)
Damit wird u. a. verhindert, dass sie bei Belastung durch die Hitze sich verzieht oder weich wird.

Die Härte des Stahls wird in Brinell, Vickers oder Rockwell gemessen.
Die Zusammensetzung des Stahl ist unendlich groß; jeder kennt "Edelstahl", aber welcher isses genau?
z. B. Edelstahl Externer Link (&Ooml;ffnet in neuem Fenster, der Forumsbetreiber distanziert sich vom Inhalt extern verlinkter Seiten.) http://de.wikipedia.org/wiki/Edelstahl
Werkstoffnummern Externer Link (&Ooml;ffnet in neuem Fenster, der Forumsbetreiber distanziert sich vom Inhalt extern verlinkter Seiten.) http://de.wikipedia.org/wiki/Werkstoffnummer

Hier ist eine sehr gute Beschreibung von Saarstahl
Externer Link (&Ooml;ffnet in neuem Fenster, der Forumsbetreiber distanziert sich vom Inhalt extern verlinkter Seiten.) Saarstahl AG: Arten der Wärmebehandlung

So, und welche Werkstoffnummer hat nun die Bremsdisco aus ebay???

Gruß
Wolle, der im Stahlwerk gelernt hat
__________________
Externer Link (&Ooml;ffnet in neuem Fenster, der Forumsbetreiber distanziert sich vom Inhalt extern verlinkter Seiten.) Einbau- und Reparaturhilfen mit Bildern - www.e32-schrauber.de
Externer Link (&Ooml;ffnet in neuem Fenster, der Forumsbetreiber distanziert sich vom Inhalt extern verlinkter Seiten.) Werkzeug Tonnenlagerwechsel zum Ausleihen
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Geändert von SALZPUCKEL (19.11.2011 um 19:24 Uhr).
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Alt 19.11.2011, 20:30   #3
SmOOthDriver
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Zitat:
Zitat von amnat Beitrag anzeigen
Unter "hochkohlen" kann ich mir nur gewöhnliches Härten vorstellen.
Zum Härten werden teilbearbeitete, geschmiedete Teile oder Stahlteile geordnet in ein Graphit- oder Kohlegranulat eingelegt, um sie dann in einem Glühofen eine gewisse Zeit zu belassen. So wandern Kohlenstoffatome in die Metalloberflächen ein. Die Oberfläche wird dadurch härter.
Hmm, dass was du meinst ist Einsatzhärten. Dabei wird ein nicht härtbarer Stahl durch Aufkohlen der obersten Stahlschicht härtbar gemacht. Nach dem Aufkohlen (Einsetzen) des Stahl kann man ihn wie normalen, härtbaren Stahl härten, wobei nur die äußerste Schicht hart ist, der Kern bleibt weich.

Beim Hochkohlen wird nur die oberste Schicht kohlenstoffhaltiger, ein Härten findet im eigentlichen Sinne nicht statt. Das Material wird etwas verschleißresistenter und erhält, eine Vermutung meinerseits, durch den Kohlenstoff eine gewisse, naja, Schmierwirkung welches das Bremsenrubbeln vermindert, oder so.
Ist wohl ähnlich dem Kolsterisieren.

Unsere Bremsscheiben sind definitiv nicht gehärtet, wär auch blödsinnig, da durch eine einmalige starke Bremsung und die daraus resultierende Hitze die Härtung wieder rückgängig gemacht werden würde.

Geändert von SmOOthDriver (19.11.2011 um 21:54 Uhr).
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Alt 19.11.2011, 20:53   #4
amnat
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Zitat:
Zitat von SmOOthDriver Beitrag anzeigen
... ein Härten findet im eigentlichen Sinne nicht statt. ...
Unsere Bremsscheiben sind definitiv nicht gehärtet, wär auch blödsinnig, da durch eine einmalige starke Bremsung und die daraus resultierende Hitze die Härtung wieder rückgängig gemacht werden würde.
Genau, das kann ich mir auch nicht vorstellen. An meinem ersten 6er sah ich selbst schon deutlich rot glühende Scheiben. Jede Härtung durch Abkühlschock wäre damit ja weg.
Darum schrieb ich:
Zitat:
Zitat von amnat Beitrag anzeigen
... Zum eigentlichen Härten werden dafür vorgesehene, so vorbehandelte Werkstücke ...
Von einem, der als Lehrling schon in einer Härtereiabteilung arbeitete und im Graphitgranulat wühlte.

Geändert von amnat (19.11.2011 um 20:58 Uhr).
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Alt 19.11.2011, 21:58   #5
SmOOthDriver
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Habt ihr denn bei euch auch hochgekohlt ohne anschließend zu härten?
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Alt 19.11.2011, 22:25   #6
amnat
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Ja.
Schockhärten eignet sich nur für Stahlteile bis zu einer bestimmten Größe.
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Alt 19.11.2011, 22:26   #7
SALZPUCKEL
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Zitat:
Zitat von SmOOthDriver Beitrag anzeigen

Beim Hochkohlen wird nur die oberste Schicht kohlenstoffhaltiger, ein Härten findet im eigentlichen Sinne nicht statt. Das Material wird etwas verschleißresistenter und erhält, eine Vermutung meinerseits, durch den Kohlenstoff eine gewisse, naja, Schmierwirkung welches das Bremsenrubbeln vermindert, oder so.

Unsere Bremsscheiben sind definitiv nicht gehärtet, wär auch blödsinnig, da durch eine einmalige starke Bremsung und die daraus resultierende Hitze die Härtung wieder rückgängig gemacht werden würde.
Alles richtig, aber...
jetzt komme ich aber doch ins Grübeln...

Aufkohlen ist doch eine Vorstufe des (Einsatz)Härtens.
Also ist die oberste Schicht (i. d. R. 2mm) gehärtet.
Darf man deshalb die Scheiben auch nur 2mm abnutzen? Scheint so.

Wenn die Scheibe hellrot glüht, hat sie ca >800°C, ist sie eigentlich verbraten.
Aber wer macht schon Licht an der Bremse an

Bleibt jetzt die Frage, sind alle (guten) Scheiben aufgekohlt? Ich denke ja.
Einer macht halt damit explizit Werbung.
SALZPUCKEL ist offline   Antwort Mit Zitat antworten
Alt 19.11.2011, 22:53   #8
amnat
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Zitat:
Zitat von SALZPUCKEL Beitrag anzeigen
... Wenn die Scheibe hellrot glüht, hat sie ca >800°C, ist sie eigentlich verbraten. ...
Das stimmt wohl!
Die hatten später beim Kundendienst massive Risse auf der Reibfläche entlang der Lamellenstege. Bei der damaligen Belastung wurden die nicht nur rotglühend (nicht hellrot), es wirkte auch die entsprechende Verzögerungskraft. Die Bremskraft war am Schluß gleich null und ich hatte einen Nothalt auf dem Autobahnstandstreifen um nachzusehen.
Im abgekühlten Zustand bremsten die wie vorher. Damit zu fahren war jedoch sehr gefährlich, was ich vorher nicht wußte.

Mit meiner Aussage wollte ich ja auch nur deutlich machen, daß Bremsscheiben grundsätzlich sehr heiß werden können, auch wenn sie noch nicht glühen.
amnat ist offline   Antwort Mit Zitat antworten
Alt 19.11.2011, 23:21   #9
SmOOthDriver
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Wie weit die Einbringung des Kohlenstoffs in das Material ist, kann ich auch nur vermuten. Kann sein, dass es 2mm sind, kann aber auch sein, dass es durchgängig ist.

Andererseits sind Bremsscheiben nicht gegossen...? Normalerweise hat Stahlguss (kein Gusseisen mit C > 2%) sowieso ein relativ hohen Kohlenstoffanteil (C ~0,5%)...geb´zu, dass ich auf dem Gebiet nicht so die Ahnung hab.
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Alt 20.11.2011, 00:12   #10
dansker
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Bremsscheiben werden Gegossen. Allerdings gibt es hier auch verschiedene Arten von Stahlguss. Allerdings ist es wichtig, das fertige Bremsscheiben eine gewisse lange Lagerzeit haben. Dies ist Notwendig, damit sich Spannungen von der Nachbehandlung Abbauen können.
Gruss dansker
__________________
Es ist schon erstaunlich, wie der Mensch an seinem Leben hängt, obwohl er es so hasst.
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