Das alles hört sich ja ausgesprochen tragisch an, das Verhalten des Händlers und auch von BMW ist sehr traurig. So ein Hochleistungstriebwerk ist kein Käfermotor. Ob der V8 nach einer solchen Instandsetzung nachhaltig funktioniert ist fraglich.
Ich hoffe, dass es ein gütliches Ende dieses Dramas geben wird.
Wenn man das Ganze mit ein wenig Abstand betrachtet ist es allerdings die negative Seite der Preispolitik von BMW. Viele von uns (auch ich) kaufen oder leasen ein Luxusklasse Modell aus 2. Hand zu einem sehr günstigen Preis.
Aufgrund des Angebotes und der Tatsache, dass solche Autos meistens so lange stehen, bis ein "Schnäppchenjäger" den haben will werden die Händler gezwungen, die Autos manchmal mit keinem oder sehr geringem Gewinn zu verkaufen. Soweit ich weiß, bleiben bei den Reparaturen, die nach Ablauf der Werksgarantie über die €+ abgewickelt werden, auch Kosten an dem Händler hängen. Reparaturkosten an unseren Autos sind meistens sehr hoch, wenn wie im aktuellen Fall so viele Teile kaputt sind, können diese Kosten einen erheblichen Anteil des Kaufpreises erreichen. Die Reaktion des Händlers ist aber in dieser Hinsicht nachvollziehbar. Aber natürlich entbindet der möglicherweise für den Händler ruinöse Verkaufspreis diesen nicht von seinen Pflichten.
Was ich nicht verstehe ist die Reaktion von BMW. Die vollmundig beschriebene €+ ist offenbar nur eine Farce und wenn es dann wie offenbar beim V8 mit 408 PS viele Probleme gibt, sollte BMW entweder diese Autos, wenn sie Probleme machen vom Markt nehmen oder zumindestens so instandsetzen, dass den Kunden die Zufriedenheit mit der Marke erhalten wird.
Ich behaupte sogar, dass Autos, die ein Händler ankauft und später mit €+ weiterverkauft werden, nicht ausreichend geprüft werden. Da wird allenfalls - wenn überhaupt - eine kurze Probefahrt gemacht und und die Kiste kurz angeschaut. Man wechselt Öl und evtl. Bremsen und das wars. So einen Motorschaden zu diagnostizieren ist sicher nicht möglich, die Probleme mit dem Lenkgetriebe sollten aber gefunden werden! Aber offenbar schaut man erst mal nicht richtig hin und hofft, dass der Käufer das nicht merkt?
Wenn solche negativ Beispiele vermehrt auftreten (zum Glück scheint es ja bei den meisten von uns noch ganz gut zu laufen) bleibt denen gar nicht anderes übrig, als die Autos teurer zu verkaufen, damit man in solchen Fällen auch Rücklagen hat, um vernünftig instandsetzen bzw. austauschen zu können.
