Im Oktober hatte ich nach Auslieferung meines Fahrzeugs festgestellt, dass die Bluetooth-Kopplung meines Nokia Communicator 9500 nicht möglich ist. Inzwischen habe ich das von BMW empfohlene Nokia 6230i und den passenden Snap-in-Adapter erworben, eine zweite SIM-Karte bestellt und den aufwendigen Abgleich des Adressbuchs zwischen den Geräten vorgenommen. Nach erfolgreicher Kopplung des Nokia 6230i musste ich jedoch leider feststellen, dass auch dies keine praktikable Lösung darstellt.
1) Keine zündungsabhängige Steuerung
Beim Verlassen des Fahrzeugs bleibt das Nokia 6230i an, und eingehende Anrufe werden weiterhin zur priorisierten SIM-Karte (Multicard-Prinzip) im Fahrzeug geleitet.
2) Bedienung des Adressbuchs
Die Navigation innerhalb des Adressbuchs ist völlig unbrauchbar. Um zu einem Teilnehmer 'Z...' zu gelangen, scrollt man bei 500 Einträgen etwa eine halbe Minute. Gezieltes Navigieren innerhalb des Alphabets, wie bspw. im E60 möglich, wird in meinem E66 nicht unterstützt.
3) Fehlende Nummern im Adressbuch
Es wird lediglich eine Rufnummer je Teilnehmer übertragen. Auf weitere Nummern (Büro, privat, usw.) kann über i-Drive nicht zugegriffen werden.
4) Makeln nicht möglich
Die Annahme eines zweiten Gesprächs ist über i-Drive nicht möglich, ohne das gekoppelte Gerät schnell genug aus dem Snap-in-Adapter in der Mittelkonsole zu befreien. Beendet man das aktuelle Gespräch, ist man ohne weiteres Zutun automatisch mit dem anklopfenden Teilnehmer verbunden, ob man dies nun will oder nicht.
5) Falsches Rufnummernformat in Anrufliste
Entgangene Anrufe können aufgrund falscher Formatierung (bspw. 491721234567 statt +491721234567 oder 01721234567) über i-Drive nicht angewählt werden.
Ich wäre bereits froh über eine erfolgreiche Bluetooth-Kopplung meines Communicators, auch wenn eine Übertragung des Adressbuchs, eine Verbindung mit der Außenantenne und eine Aufladung nicht erfolgen. So bliebe zumindest die Funktionalität des Communicators in Verbindung mit der Freisprechanlage erhalten.
Ich verbringe sicherlich mehr als die Hälfte der Zeit, die ich in meinem Dienstwagen sitze, am Telefon. Eine unzureichende Telefonie-Implementierung war der für mich der ausschlaggebende Grund für die Entscheidung gegen den Jaguar XJ. Das Produktmanagement von BMW sollte sich deshalb dringend um Implementierung aktueller Technologiestandards bemühen.
Einwände der BMW Telematik-Hotline wie bspw. die Vielfältigkeit von Standards lasse ich nicht mehr gelten, nachdem die Bluetooth-Kopplung des Communicators selbst in meinem Ferrari F430 Spider problemlos möglich war. Von einem Ferrari hätte ich nicht die Businesstauglichkeit erwartet, die meinem BMW 7er fehlt.
Abgesehen von der Bluetooth- und Telefon-Funktionalität bin ich bislang äußerst zufrieden. Ich fuhr in den ersten sechs Wochen mehr als 12 tkm und dies so entspannt wie in keinem anderen Wagen zuvor. Das subjektive Empfinden von Entfernungen verändert sich auf beeindruckende Weise. Meine Treibstoffkosten sind unterdessen um zwei Drittel gesunken. Nachdem der 7er seine Fähigkeiten als Lieferwagen unter Beweis gestellt hat (Im Innern verschwand eine mannshoch beladene Europalette, s. Bild!), folgte gestern schließlich der Wintertest mit Ketten.
Fazit: Solange man nicht ans Telefonieren denkt, funktioniert der 730Ld in jeder Hinsicht souverän und "very comfortable"!
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