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Zitat von flummi100
Einigkeit scheint darüber zu bestehen, daß das Auto etwas anders macht als sonst, nämlich vorne blockiert und hinten nicht,
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Nein, darüber besteht keine Einigkeit. Das Fahrzeug macht eben nichts anders sondern genau das Gleiche wie sonst auch. Die Vorderachse wird bei Vollbremsung auch bei trockenem Untergrund zuerst blockieren, das ABS wird regeln und unter 6 km/h wird der Wagen mit still stehenden Rädern ausrutschen. Bei nicht genügend hohem Bremsdruck wird die Hinterachse unterhalb der ABS-Regelschwelle bleiben und weiter abrollen.
Nur sind hier die übertragenen Kräfte wegen besserer Traktion in anderen Größenordnungen und der Vorgang geschiet in deutlicher kürzerer Zeit und Wegstrecke, ist daher schwer zu beobachten oder wahrzunehmen. Die makroskopischen Auswirkungen sind gering. Man rutscht eben nicht noch 2m in die Kreuzung, sondern nur 30cm mit einem leichten Quietschen. Unkritisch.
Zitat:
Zitat von flummi100
Es steht jedenfalls im Widerspruch zur Philosophie, daß sich die Technik dem Menschen anpassen und diesem helfen muß und nicht umgekehrt.
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Und wenn die Straße nach links abknickt, so muß man das Lenkrad nach links drehen, sonst fährt man in den Graben.
Man hätte natürlich auch einfach die Straße weiter geradeaus bauen können.
Das wäre sicher besser gewesen und würde es dem Menschen ersparen das Lenkrad drehen zu müssen?
Oder anders: ja, die Technik sollte sich dem Menschen anpassen (im Rahmen unweigerlicher KVmpromisse).
Aber der Mensch sollte sich mit der zur verfügung stehenden Technik seiner Umgebung und den Bedingungen anpassen.
Und dazu gehört Eisglätte.
Da wo die Technik unvermeidliche Grenzen hat, findet Urteilsvermögen und die situationsangepasste Reaktion ihren Platz durch zweckmäßigen Einsatz der verfügbaren Handlungsmöglichkeiten.
(Hier: Auto verzögert nicht wie erwartet auf Grund äußerer Umstände: mehr Bremsen -> Problem gelöst. Kein Grund für irgendwelche Schaltaktionen.)
Das ist mit der Grund, warum wir (noch) nicht in autonom fahrenden Kisten sitzen.
Oder beschwert sich jetzt hier tatsächlich jemand, dass ein 20 Jahre altes Auto nicht als der Weisheit letzter Schluß ihm jegliches Denken abnimmt?
PS: deine Luftfahrtbeispiele schlagen in die falsche Kerbe, weil dort Systeme nicht bestimmungsgemäß funktionierten.
In unserem diskutierten Fall funktioniert aber alles bestimmungsgemäß. Und die offensichtlichste Lösung, nämlich Bremsen, führt zum gewünschten Ergebnis, nämlich Stillstand.
Kein super Trick, dass Bremsen zum Stillstand führt, oder?
Oder widerspricht es deiner Lebenserfahrung und Intuition, dass stärkeres Bremsen zu früherem Stillstand führt?
Müsste in der Bedienungsanleitung stehen: "Stärkeres Bremsen führt zu früherem Stillstand."?
Dass der Bremsweg bei Glätte länger wird, steht ja schon dort.