Kategorie: China Formel1 02.10.2007
Großer Preis von China 2007 - Vorschau
5.-7. Oktober 2007
16. von 17 WM-Läufen
Vorschau. München/Hinwil, 30. September 2007. Nur wenige Tage und die
Entfernung von gut drei Flugstunden liegen zwischen dem soeben beendeten Großen
Preis von Japan und dem vorletzten WM-Lauf der Saison, der am kommenden Sonntag
in Shanghai ausgetragen wird. Von der Idylle am Fuße des Mount Fuji reist die
Formel 1 jetzt in eine boomende Metropole.
Nick
Heidfeld:
"Die Kurven eins, zwei und drei gehören zu meinen Lieblingspassagen des
Rennkalenders. Man kommt mit hohem Tempo an der ersten Kurve an, der Eingang
geht auch noch mit Vollgas, aber dann macht der Bogen immer weiter zu. Man muss
bis in den zweiten Gang runterschalten. Da ordentlich hinauszukommen, wird im
kommenden Jahr noch interessanter, wenn wir wieder ohne Traktionskontrolle
fahren. Der Kurs gefällt mir insgesamt recht gut. Obwohl er so neu ist, wirkt
die Streckenführung natürlich und hat Charakter. Das Fahrerlager und die
Tribünen sind auch unverwechselbar und in ihren Ausmaßen einfach gigantisch.
Für einige Bauten in der Innenstadt Shanghais gilt das genauso, aber die
hypermodernen Wolkenkratzer, die Hotels und die Restaurants am Bund sind nur ein
Teil des Bildes. In vielen Vierteln und im Umland gibt es bittere Armut. In
diesem Jahr begleitet mich meine Familie auf der Asien-Reise, und ich hoffe,
dass wir ein wenig Zeit finden, um uns gemeinsam die schönen Seiten der Stadt
anzusehen."
Robert
Kubica:
"Wir reisen von Fuji direkt nach Shanghai. Der Große Preis von China war für
mich im vergangenen Jahr ein ziemlich interessantes Rennen - das Qualifying war
auf nasser Strecke, und dann hatte ich kurz nach dem Start eine Kollision mit
Robert Doornbos. Ich habe viele Plätze wieder gutmachen können, aber als die
Strecke begann abzutrocknen, haben wir zu früh auf Trockenreifen gewechselt. Der
Kurs ist recht schön und hat eine lange Gerade. Überholen könnte am Ende der
langen Gegengeraden möglich sein. Die ist wirklich lang, aber die Sache ist
trotzdem nicht ganz einfach, weil direkt davor eine richtig schnelle Rechtskurve
ist, in der es schwierig ist, sehr dicht hinter jemandem herzufahren."
Mario
Theissen, BMW Motorsport Direktor:
"Nach dem Rennen in Fuji geht es sofort weiter mit dem Großen Preis von
China in Shanghai. Ein Doppelpack ist für alle im Team immer eine besondere
Belastung - das gilt umso mehr, wenn beide Rennen hintereinander in Asien
stattfinden. Vor allem die Logistiker sind gefordert. Wir freuen uns auf das
vorletzte Saisonrennen. Die Dimensionen der Anlage in Shanghai sind
unübertroffen, und die Strecken¬führung ist anspruchsvoll. Aus Sicht von BMW als
Automobilhersteller und all unserer Partner ist der Große Preis von China
kommerziell von größtem Interesse. Dieser Markt hat enormes Wachstums¬potenzial.
2006 hat BMW über 40 Prozent Zuwachs gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. BMW
verfügt in China auch über eine eigene Produktionsstätte, in der BMW 3er und BMW
5er Modelle hergestellt werden."
Willy
Rampf, Technischer Direktor:
"Die Strecke von Shanghai hat einen interessanten und anspruchsvollen
Verlauf. Sie bietet die Möglichkeit zum Überholen und hat sichere Auslaufzonen.
Der Kurs ist geprägt von einigen sehr langen Kurven im langsamen und
mittelschnellen Bereich, was eine erhöhte Beanspruchung für die Reifen bedeutet.
Um im Rennen schnell zu sein, ist die richtige mechanische Abstimmung wichtig,
damit die Reifen auch auf die Distanz optimal genutzt werden können. Ein
weiterer wichtiger Faktor ist eine hohe aerodynamische Effizienz aufgrund der
langen Geraden in Kombination mit dem Infield." Durch den Ausschluss des Teams
Vodafone McLaren Mercedes aus der Konstrukteurs-WM liegt das BMW Sauber F1 Team
nach 15 von 17 WM-Läufen mit 92 Punkten auf Rang zwei der Teamwertung.
Historie und Hintergrund:
Shanghai
liegt in dem gewaltigen Delta, das der Jangtse bei seiner Mündung ins
Ostchinesische Meer bildet. Die wichtigste Industriemetropole Chinas besticht
gleichermaßen durch Größe und Enge. Rund 18,7 Millionen Einwohner leben im
Verwaltungsgebiet Shanghai. 9,4 Millionen von ihnen wohnen im Stadtgebiet.
6.340,5 Quadratkilometer groß ist das Verwaltungsgebiet, nur 550
Quadratkilometer davon entfallen auf das Stadtgebiet. Gemessen am Gesamtumschlag
war der Hafen im Jahr 2006 mit 537 Millionen Tonnen Waren der größte der Welt.
Die Fahrzeit vom Zentrum der boomenden Metropole zur Rennstrecke ist schwer
kalkulierbar. Je nach Verkehrs- und Hotellage variiert sie zwischen 30 Minuten
und zwei Stunden. Die Anlage des Shanghai International Circuit reflektiert
die Maßlosigkeit der Stadt. Das Fahrerlage übertrifft alle anderen
Formel-1-Rennstrecken und führt zu weiten Fußwegen auf dem Gelände. Der 2004
eingeweihte Kurs entstand unter der Regie von Hermann Tilke binnen 18 Monaten
auf 5,3 Quadratkilometern Sumpflandschaft. 40 bis 80 Meter lange Pfähle wurden
in den Untergrund geschlagen, mit meterdickem Styropor und schließlich Erde
belegt. Die Streckenführung besteht aus sieben Rechts- und sieben Linkskurven.
Die längste Gerade ist nicht bei Start und Ziel, sondern liegt zwischen den
Kurven 13 und 14. Diese Vollgaspassage misst gut 1,3 Kilometer. Das Layout
greift das chinesische Schriftzeichen "Shang" auf, das übersetzt etwa "hoch"
bzw. "über" bedeutet. In die Architektur der futuristischen Boxengebäude und
Tribünen wurden traditionelle chinesische Stilelemente integriert. Quelle: BMW Presse-Mitteilung vom
01.10.2007
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