Kategorie: Formel1 14.07.2007
Großer Preis von Europa 2007 - Vorschau
München/Hinwil, 13. Juli 2007. Seit 1994 findet erstmals nur ein
Formel-1-Rennen in der Saison in Deutschland statt, und das heißt diesmal auch
noch "Großer Preis von Europa". BMW und Nick Heidfeld freuen sich auf ihr
Heimrennen auf dem Nürburgring, und auch Robert Kubica glaubt an ein weiteres
gutes Abschneiden des BMW Sauber F1 Teams am 22. Juli in der Eifel.
Während in der echten Boxengasse konzentriert gearbeitet wird, haben die Fans
im BMW Sauber F1 Team Pit Lane Park die Gelegenheit, Formel-1-Experten Fragen zu
stellen, selbst Radwechsel und Tankstopps vorzunehmen, Rennrunden im
Formel-1-Simulator zu drehen, sich zu informieren und Exponate - inklusive eines
Formel-1-Motors - aus der Nähe zu betrachten und anzufassen. Mehrmals am Tag
gibt es Demonstrationsfahrten mit dem Formel-1-Rennwagen, diesmal pilotiert von
Jörg Müller, dem aktuellen Spitzenreiter in der FIA
Tourenwagen-Weltmeisterschaft, sowie Demo-Fahrten mit Formel BMW Fahrzeugen.
Auch Nick Heidfeld, Robert Kubica und Ersatzfahrer Sebastian Vettel werden den
Hightech-Themenpark besuchen, Interviews geben und Autogrammwünsche erfüllen.
Der Pit Lane Park steht wie im Vorjahr auf dem Gelände A7, der Besuch ist an
allen Tagen, Freitag bis Sonntag, kostenlos und sogar ohne F1-Eintrittskarte
möglich. Der Pit Lane Park ist am Freitag von 10 bis 21 Uhr, am Samstag von 10
bis 18 Uhr und am Sonntag von 11 bis 20 Uhr geöffnet. Am Samstagabend wird ab
19:45 Uhr die BMW M Power Night im Pit Lane Park gefeiert. Medien mit
F1-Akkreditierung sind zum Höhepunkt des BMW M Fahrzeugtreffens herzlich
willkommen.
Im Rahmenprogramm des Großen Preises von Europa wird die Formel BMW
Deutschland mit den Läufen sieben und acht ihren Saisonhöhepunkt austragen. Ab
der kommenden Saison wird dann die Formel BMW Europa an den Start gehen. Jens
Klingmann (Leimen), Rookiemeister der vergangenen Saison, dominiert die
Meisterschaft mit fünf Siegen aus sechs Rennen. Die Rookiewertung führt Marco
Wittmann (Markt Erlbach) an.
Nick
Heidfeld:
"Ich freue mich sehr auf das Rennen auf dem Nürburgring. Dort kamen schon
immer die meisten meiner Fans hin, und durch die guten Ergebnisse in diesem Jahr
werden es wohl noch ein paar mehr werden. Als ich dort Ende April mit dem Formel
1 auf der Nordschleife gefahren bin, war die Stimmung phantastisch. Diese
Unterstützung ist ein gutes Gefühl, auch von meiner Familie kommt der ein oder
andere mit zum Ring. Ich habe schon als Kind mit meinem Vater und meinen beiden
Brüdern viele Ausflüge zum Nürburgring gemacht, nach Mönchengladbach ist es
nicht allzu weit. Später kamen zu den schönen Kindheitserinnerungen Rennsiege in
verschiedenen Klassen.
Ich denke, wir sind für den Ring recht gut aufgestellt. Unsere
Leistungsfähigkeit ist sehr motivierend, es macht natürlich viel mehr Spaß, wenn
man weiß, dass man grundsätzlich um Punkte und gute Positionen kämpfen kann.
Wenn das Qualifying für mich besser läuft als zuletzt in Silverstone, sollte ich
auch im Rennen wieder gut dabei sein."
Robert
Kubica:
"Das Rennen auf dem Nürburgring ist in diesem Jahr der einzige GP in
Deutschland. Ich bin sicher, dass wir dort viele Zuschauer sehen werden und
viele Fans von unserem Team. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich die Strecke
nicht sehr aufregend finde. Ich werde meinen ersten Grand Prix dort fahren, aber
ich bin schon auf der früheren Strecke gefahren, als die erste Kurve noch eine
Schikane war. Tatsächlich bin ich dort seit 2001 jedes Jahr gefahren und kenne
den Kurs entsprechend gut, auch die kürzere Variante, die von den Tourenwagen
benutzt wird, mit der Anbindung nach den Kurven sechs und sieben. Ich denke, es
wird ein gutes Wochenende werden, und vielleicht ändern sich damit auch meine
Gefühle für den Nürburgring."
Mario
Theissen, BMW Motorsport Direktor:
"Der Grand Prix auf dem Nürburgring ist 2007 das einzige in unserer Heimat
stattfindende Formel-1-Rennen. Diesem Wochenende fiebern wir natürlich entgegen.
Dabei darf man sich jedoch nicht aus der Konzentration bringen lassen. Bei
Heimrennen gibt es auch nicht mehr Punkte als anderswo.
Unsere Beziehung zum Ring ist sehr eng. Jedes künftige BMW Serienfahrzeug
wird auf der Nordschleife erprobt, das ist Teil unseres Entwicklungsprogramms.
BMW hat in der Eifel grandiose Touren¬wagen-Erfolge gefeiert, unterhält dort
einen Stützpunkt des Fahrertrainings, das Ring-Taxi für die Nordschleife, und in
der Erlebniswelt gibt es die einzige permanente Rennwagenausstellung unserer
Marke. Ende April konnten wir die große Begeisterung der Rennsport-Fans in der
Eifel bereits hautnah erleben: Als Nick erstmals seit 31 Jahren mit einem
modernen F1-Auto auf der Nordschleife einige Demonstrationsrunden fuhr, haben
dies Zehntausende Zuschauer verfolgt. Es war ein einmaliges Erlebnis, an das wir
uns alle sehr gern erinnern.
Das Heimspiel am Nürburgring gibt uns auch Gelegenheit für eine
Zwischenbilanz. Wir haben allen Grund, mit dem bisher Erreichten sehr zufrieden
zu sein. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, 2007 aus eigener Kraft aufs Podium zu
fahren. Das hat Nick in Montréal als Zweiter bereits geschafft und dabei
zugleich unser bestes Einzelresultat eingefahren. Ich bin zuversichtlich, dass
dies nicht unser letzter Podiumsplatz in diesem Jahr bleiben wird. Wir haben uns
als klar dritte Kraft etabliert. Und diesen Platz wollen wir natürlich bis zum
Ende der Saison nicht mehr abgeben. Wir haben 2007 schon 56 Punkte auf dem
Konto, im Vorjahr hatten wir am Ende der Saison 36. Wir haben in jedem Grand
Prix gepunktet.
Das alles freut mich umso mehr, weil wir unsere zweijährige Aufbauphase noch
nicht abgeschlossen haben. Erst Ende des Jahres wird unsere Erweiterung der
Fabrik in Hinwil fertig gestellt sein. Dann haben wir die volle Schlagkraft
erreicht. Ich bin überzeugt, dass unsere eingeschlagene Richtung stimmt."
Willy
Rampf, Technischer Direktor:
"Zur Streckencharakteristik des Rings gehören lang gezogene Kurven im
mittleren Geschwindigkeitsbereich, das führt zu dem auf dem Nürburgring
typischen Untersteuern. Die zentrale Frage lautet also: Wie stimmt man das Auto
ab, dass es nicht zu stark über die Vorderräder schiebt? Erreichen kann man das
mittels optimaler Aero-Balance in Kombination mit einer entsprechenden
mechanischen Abstimmung. Das Abtriebslevel ist nicht maximal, aber hoch. Das
Griplevel verbessert sich auf dem Nürburgring erheblich im Laufe des
Wochenendes. Weil der Streckenbelag dann viel Grip bietet, kann man weiche
Gummimischungen verwenden.
Ende der Start-Ziel-Geraden gibt es eine Überholmöglichkeit, weil die
folgende Rechts-Links-Kombination verschiedene Linien zulässt. Wer dort die
erste Kurve für sich entschieden hat, muss nach der zweiten nicht mehr unbedingt
vorn sein. Eine weitere Besonderheit der Rennstrecke sind die Höhenunterschiede.
Von Kurve sieben aus wird lange bergauf beschleunigt, die Motorleistung spielt
also eine wichtige Rolle."
Das BMW Sauber F1 Team belegt nach neun von 17 WM-Läufen mit 56 Punkten Rang
drei der Konstrukteurswertung.
Historie und Hintergrund:
Viele
Erfolgskapitel der BMW Motorsport-Geschichte wurden auf dem Nürburgring
geschrieben: Darunter 18 Gesamtsiege (inklusive acht Doppelsiegen) beim
24-Stunden-Rennen und ein Formel-1-Doppelsieg im Jahr 2003.
Als Partner der Nürburgring GmbH unterhält BMW am Fuße der legendären
Nordschleife ein hochmodernes Testcenter. Der wohl bekannteste Stützpunkt des
BMW Fahrertrainings mit seinem umfangreichen Angebot für sicheres und
sportliches Fahren ist ebenfalls am Nürburgring zu Hause. In der Nürburgring
Erlebniswelt im Start- und Ziel-Bereich befindet sich die weltweit einzige
permanente Rennwagenausstellung von BMW. Im Wortsinne erfahren kann man die
Faszination Nordschleife als Passagier der BMW Ring-Taxis.
2007 startet zum 37. Mal ein Formel-1-Grand-Prix auf dem Nürburgring. Die
erste Streckenvariante wurde am 18./19. Juni 1927 eröffnet. Am 29. Juli 1951
gastierte die Formel 1 erstmals zum Großen Preis von Deutschland in der Eifel.
Ende der 50er Jahre und in den frühen 70er Jahren zog der GP Deutschland
vorübergehend auf die Berliner Avus bzw. nach Hockenheim um. Der schwere
Feuerunfall Niki Laudas am 1. August 1976 brachte das endgültige Aus für die
legendäre Nordschleife als Formel-1-Kurs.
Auf dem über 20 Kilometer langen Kurvenband werden heute noch zahlreiche
Tourenwagenrennen ausgetragen, an vielen Tagen des Jahres kann man gegen Gebühr
im Privatwagen oder mit dem eigenen Motorrad Runden drehen.
Am 12. Mai 1984 wurde der neue Nürburgring eröffnet. Seither startete die
Formel 1 in der Eifel elf Mal zum Großen Preis von Europa, zwei Mal zum GP von
Luxemburg (1997 und 1998) und ein Mal (1985) zum Großen Preis von Deutschland.
Von 1999 bis 2001 erfolgte die Modernisierung des Start- und Zielbereiches
inklusive eines neuen Boxengebäudes und Pressezentrums. 2002 wurde die
Mercedes-Arena fertig gestellt. Der stadionartige Streckenteil verlängerte den
Kurs um rund 600 Meter. Nach dem diesjährigen Auftritt der Formel 1 wird erneut
umfangreich erweitert.
Quelle: BMW Presse-Mitteilung vom 13.07.2007
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